Regionale Initiativen in Sachsen-Anhalt: ISαGA+

In den letzten Wochen haben wir Ihnen bereits verschiedene Projekte zur Fachkräftesicherung in Sachsen-Anhalt vorgestellt. Dazu gehören die KAUSA-Landesstelle „ZuSA“ und das Beratungsnetzwerk Queraufstieg. Zum Anlass des heutigen 55. Welt-Alphabetisierungs-Tages der UNESCO stellt sich Ihnen das Projekt ISαGA+ vor. Laut der AlphaDekade haben rund 6,2 Millionen Menschen in Deutschland Mühe, längere zusammenhängende Texte zu verstehen. Davon nehmen 62 Prozent am Erwerbsleben teil. Susanne Haselbacher von der ARBEIT UND LEBEN Sachsen-Anhalt gGmbH erklärt Ihnen, was sich hinter dem Projekt ISαGA+ verbirgt und wie sich das Projektteam zum Thema Alphabetisierung in der Ausbildung engagiert.

Blog „Gute Arbeit“: Guten Morgen Frau Haselbacher, können Sie uns kurz erklären, wofür ISαGA+ steht und was das Ziel Ihres Projektes ist?

Susanne Haselbacher: ISαGA+ steht für die „Initiative zur Stärkung von Alphabetisierungs- und Grundbildungskompetenzen in Ausbildungsbetrieben“. Wir setzen uns für ausbildungs- und arbeitsorientierte Alphabetisierung und Grundbildung sowohl in öffentlichen Institutionen, wie Stadtverwaltungen und Jobcentern, als auch in Ausbildungsbetrieben ein.

Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt engagiert sich bereits seit mehreren Jahren für das Thema. Gefördert wird diese wichtige Arbeit im Rahmen der Dekade für Alphabetisierung 2016–2026 vom Land Sachsen-Anhalt und dem Europäischen Sozialfonds.

Blog „Gute Arbeit“: An wen richtet sich ISαGA+?

Susanne Haselbacher: ISαGA+ richtet sich an Ausbildungsbetriebe und öffentliche Institutionen, die mit jungen, gering literarisierten Menschen arbeiten. Ausbilder:innen, Personalverantwortliche, Führungskräfte und Betriebsrät:innen können sich zu geringer Literalität und Grundbildungsanforderungen in der Arbeitswelt bei uns sensibilisieren und qualifizieren lassen. So lernen sie zum Beispiel, wie sie Grundbildungsbedarfe ihrer Auszubildenden oder Kolleg:innen erkennen und ansprechen können.

Das Projektteam gibt den Unternehmen auch Methoden und Hilfsmittel an die Hand, die den Arbeitsalltag junger Menschen erleichtern. Hierfür haben wir einen Werkzeugkoffer entwickelt. Dieser enthält Tipps, wie Verantwortliche einfache Sprache im Arbeitsalltag einsetzen können und Hinweise zu regionalen Alphabetisierungs- und Grundbildungsanbietern.

Blog „Gute Arbeit“: Mit welchen Themen setzen Sie sich gemeinsam mit den teilnehmenden Unternehmen ganz konkret auseinander?

Susanne Haselbacher: Ein großer Bedarf besteht beim Einsatz einfacher Sprache im Arbeitsalltag. Durch einfache Sprache werden Arbeitsanweisungen und Sicherheitshinweise besser verständlich, Dokumente sind leichter lesbar und Unklarheiten werden beseitigt.

Ein weiteres Thema ist die Motivation. Denn Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben können sich auch auf diese auswirken. Im Workshop PRO LM Lernmotivation klären wir daher, was Motivation ist, welche Arten der Motivation es gibt und wie Ausbilder:innen ihre Azubis motivieren und stärken können.

Blog „Gute Arbeit“: Wie können Unternehmen bei Ihrem Projekt ISαGA+ mitwirken?

Susanne Haselbacher: Unternehmen oder Institutionen in Sachsen-Anhalt, die ausbilden oder mit jungen Menschen mit Grundbildungsbedarfen zusammenarbeiten, können sich jederzeit an das Projektteam wenden. Gemeinsam erarbeiten wir dann ein Konzept zu ihren Weiterbildungsbedarfen auf Grundlage unserer Workshops. Die kostenlosen Formate finden landesweit statt und sind sowohl in Präsenz als auch online verfügbar.

Blog „Gute Arbeit“: Frau Haselbacher wir danken Ihnen für das Gespräch.

Sie haben Fragen rund um das Thema Alphabetisierung und arbeitsorientierte Grundbildung? Dann sprechen Sie das Projektteam von ISαGA+ an.

Kontaktdaten:

Standort Magdeburg:
Anna Goldhorn
Projektleitung

Telefon: 0391 62 349 62
E-Mail: isaga@aul-lsa.de

Standort Halle:
Susanne Haselbacher
Projektreferentin