In regelmäßigen Abständen informieren wir Sie im Blog über interessante Initiativen und Projekte, mit denen die Landesinitiative „Fachkraft im Fokus“ eng zusammenarbeitet. Heute stelle ich Ihnen das Beratungsnetzwerk Queraufstieg vor.
Das Engagement rund um das Thema Studienabbruch wird in Sachsen-Anhalt kontinuierlich fortgeführt! Seit insgesamt neun Jahren beschäftigt sich unter der Federführung der MA&T Organisationsentwicklung GmbH ein engmaschiges Netzwerk mit der ergebnisoffenen Beratung und beruflichen Neuorientierung von Studienabbrecher*innen. In dieser Zeit haben bereits zahlreiche Unternehmen das Potenzial dieser Zielgruppe als Auszubildende erkannt und Netzwerkpartner*innen ihre Angebote eng miteinander verzahnt. Besonders die persönliche Reife und Fähigkeiten der Selbstorganisation schätzen zukünftige Arbeitergeber*innen an diesen Bewerber*innen.
Wie sah die Arbeit bisher aus?
Zuletzt konnten über das Projekt P-ISA „Partnerschaft zu Integration von Studienabbrecher*innen in Ausbildung“ gemeinsam mit den Hochschulen Harz und Merseburg 190 Studienabbrecher*innen und -zweifler*innen unterstützt werden. Darüber hinaus haben sich über 100 Partnerunternehmen für die Zielgruppe aufgeschlossen, viele von ihnen haben Beratungsangebote zu den Themen Karrierewebseite und Ausbildungsattraktivität genutzt.
Dem Netzwerk an Strukturpartnerinnen und -partner haben sich Hochschulen aus dem ganzen Land Sachsen-Anhalt, die Kammern und Agenturen für Arbeit sowie die Landesinitiative Fachkraft im Fokus angeschlossen. Und genau an dieser Stelle setzt das neue Projekt „Beratungsnetzwerk Queraufstieg“, gefördert im Rahmen der Initiative Bildungsketten durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung an!
Welche Zielsetzung verfolgt das „Beratungsnetzwerk Queraufstieg“?
Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb), bisherigem Projektträger des Leuchtturmprojekts „Queraufstieg Berlin“, gilt es ein regionales und auch länderübergreifendes Beratungsangebot für die Zielgruppe zu etablieren. Länderübergreifend schließen sich hier Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zusammen. Ausgangspunkt für die Betrachtungen stellt der vorrangig demografisch bedingte Fachkräftemangel in unterschiedlichen Branchen dar.
Ziel ist es, die Potenziale für die regionale Wirtschaft besser zu nutzen, Wissenslücken durch eine gezielte Informationspolitik zu schließen und Studienabbrecher*innen für alternative Wege in den Beruf zu interessieren. Dazu werden die gezielten Kooperationen mit den Hochschulen vor Ort fortgesetzt, um weiterhin Informationsdefizite und Vorurteile abzubauen, aber auch andere hochschulnahe und -ferne Unterstützungsangebote mit einbezogen.
Das „Beratungsnetzwerk Queraufstieg“ versteht sich dabei als „Brückenbauer“ mit den Zielen:
- Bekanntmachung von Beratungsangeboten für die Zielgruppe der Studienabbrechenden und -zweifelnden
- Verzahnung von Beratungsstrukturen im Sinne eines gemeinsamen Beratungsverständnisses
- Aufzeigen von erfolgsversprechenden beruflichen Bildungswegen
- Entstigmatisierung des Studienabbruchs
Wie geht es weiter?
In diesem Jahr startet das Beratungsnetzwerk zunächst mit der Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse: Welche regionalen Strukturen und bestehenden Angebote zum Thema Studienabbruch gibt es bereits? Welcher Möglichkeiten, Übergabepunkte und -prozesse bedarf es in Zukunft? Teil dieser Arbeit werden unter anderem eine Online-Befragung, Transferworkshops und Experteninterviews sein. Darüber hinaus ist eine Informationskampagne geplant.