
von Gina Pick
Im Arbeitsalltag treffen verschiedene Generationen aufeinander. Die unterschiedlichen Werte prägen nicht nur die Unternehmenskultur, sondern stellen das Zusammenarbeiten vor immer neue Herausforderungen. Ein kurzer Generationencheck hilft Ihnen, einen Blick auf die aktuellen Fakten, wandelnden Arbeitswerte und Vorstellungen der Generationen zu werfen.
Die Generationen im Überblick – Arbeitswerte und Vorurteile
Baby Boomer (1946-1964):
- Arbeitswerte: Sie schätzen klare Hierarchien, Stabilität und Disziplin und gelten als besonders belastbar und loyal.
- Vorurteile: Ihnen wird häufig nachgesagt, wenig aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien und modernen Arbeitsweisen zu sein.
Generation X (1965-1980):
- Arbeitswerte: Generation X zeichnet sich durch Selbstständigkeit, Anpassungsfähigkeit und Pragmatismus aus.
- Vorurteile: Gleichzeitig wird ihnen vorgeworfen wenig teamorientiert, skeptisch und zögerlich zu sein.
Generation Y (1981-1996):
- Arbeitswerte: Generation Y legt großen Wert auf Flexibilität, Selbstverwirklichung und sinnhafter Arbeit.
- Vorurteile: Ihnen wird nachgesagt, illoyal, anspruchsvoll und verwöhnt zu sein.
Generation Z (1997-2012):
- Arbeitswerte: Generation Z strebt ebenfalls nach einem Arbeitsumfeld, das Flexibilität und Selbstverwirklichung bietet. Zudem sind Diversität, mentale Gesundheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance für sie essenziell.
- Vorurteile: Generation Z wird fehlende Belastbarkeit, Kritikunfähigkeit, Faulheit sowie wählerisches Verhalten vorgeworfen.
Zahlen, Daten und Fakten
2021 wurden Baby Boomer und Generation Z zu den Prioritäten in ihrer Lebensgestaltung befragt. 87% der Baby Boomer und 83% der Generation Z ist materieller Wohlstand am wichtigsten. Eine größere Differenz zeigte sich beim Stellenwert von Freizeit: Während 53% der Generation Z diesen Faktor priorisieren, sind es bei den Baby Boomern nur 27%
Eine Umfrage aus dem Jahr 2023 ergab, dass 55% der Generation X, sich vorstellen zu können bis zur Rente beim gleichen Arbeitgeber zu bleiben, in der Generation Z waren es hingegen nur 23%.
Alle Generationen gaben bei der Frage „Was ist für dich das Hauptziel deiner Arbeit?“ die Lebensfinanzierung als wichtigsten Faktor an.
Besonders Generation Z (71%) legt großen Wert auf mentale Gesundheit am Arbeitsplatz und wünscht sich Unterstützungsangebote vom Arbeitgeber. Zudem ist ihnen ein wertschätzendes Verhalten der Vorgesetzten (52%) wichtiger als klar definierte Hierarchien.
Der Akademisierungstrend hält außerdem weiterhin an: 2021 entschieden sich mehr als doppelt so viele junge Menschen sich für ein Studium (2,9 Millionen), während nur 1,3 Millionen eine berufliche Ausbildung wählten. Laut einer Jugendbefragung der Bertelsmannstiftung aus dem Jahr 2023 versprechen sich junge Menschen von einem Studienabschluss vor allem hohe Aufstiegschancen. Bildung gilt zunehmend als wichtige Ressource für sozialen Aufstieg.
Den Umgang mit verschiedenen Generationen im Unternehmen managen
Im Arbeitsalltag prallen verschiedene Perspektiven und Erwartungen aufeinander. Entscheidend ist, die Sorgen und Bedürfnisse aller Generationen ernst zu nehmen, statt ihnen pauschale Schwächen zuzuschreiben. Generationen sind nicht durch unveränderliche Charakterzüge geprägt, sondern durch die unterschiedlichen Einflüsse, Werte und Sozialisation ihrer Zeit.
Für ein erfolgreiches Generationenmanagement bedeutet das: Statt Unterschiede als Defizite zu sehen, sollte der Fokus auf gegenseitigem Verständnis für die unterschiedlichen Prägungen und Wertschätzung für die verschiedenen Stärken liegen.