Was ist eigentlich Design Thinking?

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von Katharina Kay (Team Qualitätsentwicklung)

Was ist eigentlich Design Thinking?

Design Thinking ist ein methodischer Ansatz zur kreativen Lösung komplexer Problemstellungen. Ursprünglich stammt dieser Ansatz aus der Produktentwicklung. Mittlerweile hat er sich jedoch in zahlreichen Branchen etabliert. Die Wurzeln des Design Thinking reichen bis in die 1960er-Jahre zurück, als Designer:innen begannen, innovative Ansätze zur Lösung komplexer Probleme zu entwickeln. Besonders die Stanford University und Unternehmen wie IDEO haben diese Methode populär gemacht und 2007 mit der Gründung der HPI School of Design Thinking am Hasso Plattner Institut in Potsdam nach Deutschland gebracht.

Mehr als nur eine Methode – transformative Effekte

Heute ist Design Thinking auf alle Lebens- und Arbeitswelten anwendbar. Es ist ein Mindset beziehungsweise eine Philosophie, die Unternehmen dabei unterstützten kann, innovativ und nutzerzentriert zu agieren. Gleichzeitig können Organisationen durch die Anwendung von Design Thinking nicht nur bessere Produkte und Dienstleistungen entwickeln, sondern auch ihre gesamte Kultur in Richtung Kreativität und Kollaboration bewegen:

  • Erhöhtes Innovationspotenzial: Durch die Förderung kreativer Ideen in interdisziplinären Teams entstehen neuartige Ansätze, die über traditionelle Denkmuster hinausgehen.
  • Verbesserter Zusammenarbeit: Der Prozess fördert eine offene Kommunikation und den Austausch von Ideen, was die Teamdynamik stärkt.
  • Kundenorientierung: Da die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer im Fokus stehen, können Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden, die tatsächlich am Markt bestehen.
  • Schnelligkeit und Agilität: Iterative Tests und Prototypen ermöglichen es, schnell auf Feedback zu reagieren und Lösungen kontinuierlich zu verbessern.

Die 6-Schritte Wie geht man eigentlich vor?

Design Thinking ist ein iterativer Prozess. Er unterliegt einer stringenten Ordnungsstruktur und gliedert sich typischerweise in 6 Schritte:

Schritt 1: Verstehen: In dieser Phase geht es darum, die Bedürfnisse der Nutzer:innen zu verstehen.

Schritt 2: Beobachten: Interviews, Beobachtungen und Personas helfen, tiefere Einsichten zu gewinnen, um die Bedürfnisse der Zielgruppe exakt zu erfassen.

Schritt 3: Sichtweise definieren: Hier werden die gesammelten Informationen analysiert, um eine präzise Problemstellung zu formulieren. Dies schafft Klarheit über das Ziel der folgenden Schritte. Fragen in diesem Zusammenhang sind: Was sind die Bedürfnisse der Nutzenden? Was sind die Probleme der Nutzer:innen? Was sind ihre Herausforderungen? Welche Eindrücke können wir mitnehmen?

Schritt 4: Ideen finden: In kreativen Workshops werden zahlreiche Ideen generiert. Der Fokus liegt darauf, ohne Einschränkungen zu denken und vielfältige Lösungsansätze zu entwickeln, welche die identifizierten Kund.innenbedürfnisse adressieren.

Schritt 5: Prototyp entwickeln: Die besten Ideen werden schnell in greifbare Prototypen umgesetzt. Diese können einfach oder komplex, digital oder analog sein, wichtig ist, dass sie das Konzept erlebbar machen. Die Prototypen werden mit echten Nutzer:innen getestet und mittels „real time“ Feedback evaluiert.

Schritt 6: Testen: Die Prototypen werden getestet, um Feedback von Nutzer.innen zu erhalten. Diese Erkenntnisse aus dem „real time“ Feedback fließen in die nächste Iteration ein, sodass der Prozess flexibel und anpassungsfähig bleibt.

Innerhalb der einzelnen Prozessphasen kann eine große Varianz an Methoden eingesetzt werden, der Prozess ist daher sehr flexibel und an jede Situation anpassbar. Es gibt in diesem Sinne kein „richtig“ oder „falsch“.

Übrigens haben wir mit Katharina Kay seit Oktober 2024 einen ausgebildeten Design Thinking Master im Team der Landesinitiative Fachkraft im Fokus im Team.