Am 3. Juni 2024 fand in der Händelhalle in Halle (Saale) die 2. Weiterbildungskonferenz der Landesinitiative Fachkraft im Fokus statt. Im Mittelpunkt der Konferenz standen der aktuelle Stand der Weiterbildungsagenturen bzw. der vernetzten Bildungsräume, Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Akteuren der beruflichen Weiterbildung sowie Strategien und Werkzeuge zur Erhöhung der Transparenz des Weiterbildungsmarktes.
130 Gäste aus fünf Bundesländern folgten mit großem Interesse am Vormittag den vielfältigen fachlichen Inputs und beteiligten sich aktiv an den insgesamt acht am Nachmittag stattfindenden thematischen Workshops.
Petra Grimm-Benne (Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalt) begrüßte die Teilnehmenden und ging in ihrem Grußwort auf den hohen Stellenwert von beruflicher Weiterbildung für die Fachkräftesicherung ein.
Wichtige Impulse gaben Iken Neisener und Denise Gramß (beide forum wbv) zum Thema „Weiterbildungsverbünde“ in ihrem Vortrag „Weiterbildungsverbünde als Zukunftschance“. Als Mehrwert von Weiterbildungsverbünden hoben beide in ihrem Resümee hervor, dass vielfältige Akteure der beruflichen Weiterbildung zusammengebracht werden. Diese sind in der Lage, partizipative, systematische und umfassende Bedarfsanalysen durchzuführen und können davon innovative sowie bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote ableiten. Damit leisten Weiterbildungsverbünde einen Beitrag zur Stärkung ihrer Region und/oder ihrer Branche.
Im Anschluss an diesen Impulsvortrag konnten die Teilnehmenden Einblicke in die Lösungen aus drei Bundesländern zu der Umsetzung von vernetzten Bildungsräumen kennenlernen.
Dr. Kristin Körner (Abteilungsleiterin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalt) und Torsten Narr (operativer Geschäftsführer in der Regionaldirektion Sachsen- Anhalt – Thüringen) stellten in einem Dialogspaziergang den Entwicklungsstand der vier Weiterbildungsagenturen (WBA) in Sachsen-Anhalt vor. Sie gingen sowohl auf die Erfolgsfaktoren als auch auf die Umsetzungsbarrieren ein. Als wichtige Aspekte wurden das Mitnehmen und die Beteiligung der Mitarbeiter:innen in den Weiterbildungsagenturen sowie eine schlagkräftige Öffentlichkeitsarbeit genannt. Als ebenso bedeutsam gingen beide auf eine regelmäßige kritische Reflexion des erreichten Standes ein.
Im Gespräch mit Anja Leulleik (Geschäftsführerin GSA – Gesellschaft für Struktur- und Arbeitsmarktentwicklung mbH, Schwerin), Holger Bock (Geschäftsführer operativer Bereich, Agentur für Arbeit Thüringen Südwest) und Gabriele Heymann (Geschäftsstellenleiterin Regionalbeirat für Arbeitsmarktpolitik Südwestthüringen, Thüringer Landesverwaltungsamt) konnte der Oliver Lilie (Landesinitiative Fachkraft im Fokus) herausarbeiten, wie der Stand der Weiterbildungsagenturen in Thüringen Südwest sowie des vernetzten Bildungsraumes in Mecklenburg-Vorpommern ist.
Sowohl der Dialogspaziergang als auch das Gespräch zeigten, dass es gemeinsame Erfolgsfaktoren für die Weiterbildungsagenturen bzw. die vernetzen Bildungsräume gibt, jedoch eine einfache „Blaupause“ nicht möglich ist. Vielmehr sind die Lösungen an den regionalen Bedarfen und Akteuren auszurichten.
Nach eine intensiven Vernetzungspause startete der Nachmittag mit einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde. Den Fragen des Moderators stellten sich:
- Dr. Kristin Körner (Abteilungsleiterin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalt)
- Karsten Priedemann (Regionsgeschäftsführer Deutscher Gewerkschaftsbund Halle-Dessau)
- Peggy Arendt (Schulleitung & Pädagogische Leitung Deutsch Wolpert Schulungszentrum Sprachschule Halle GmbH)
- Jan Pasemann (Pressesprecher & Public Affairs, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt e. V.)
Im Mittelpunkt der Diskussionsrunde standen die Aspekte wie:
- Welche Aktivitäten zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung in Sachsen-Anhalt werden/wurden denn bereits entfaltet?
- Wie kann in den kommenden Jahren berufliche Weiterbildung vorangetrieben werden und welche Unterstützung benötigen Unternehmen dafür?
- Wie kann die Transparenz der Weiterbildungslandschaft erhöht werden?
- Wie kann es gelingen, dass gute Anbieter von beruflicher Weiterbildung regional verfügbar sind?
Nach der Diskussionsrunde hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, an zwei von acht Workshops teilzunehmen und sich zu wichtigen Themen auszutauschen. Die Workshops hatten folgende Titel:
- Digitale Werkzeuge in der Weiterbildungsberatung
- Öffentlichkeitsarbeit wirksam umsetzen
- Prozessketten: Qualitätsentwicklung in der gemeinsamen Beratung
- Weiterbildungsverbünde erfolgreich gestalten
- Welche Kompetenz- und Weiterbildungsentwicklung kann den Strukturwandel befördern?
- Zukunfts- und Schlüsselkompetenzen entwickeln
- KMU-gerechte Weiterbildungskonzepte
- Mit KI Weiterbildung zukunftsfähig gestalten
Zum Abschluss der Konferenz dankte Lutz Rätz (Projektleiter der Landesinitiative Fachkraft im Fokus) den Akteuren der Konferenz und gab einen kleinen Ausblick auf die nächsten Höhepunkte.