Weiterbildungstrends 2024

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von Tim Kohpeiß

Gezielte Weiterbildungen sind im Kontext des demografischen Wandels nicht nur für die Kompetenzentwicklung von Beschäftigten und die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit existenziell. Sie sind gleichzeitig auch ein Ausdruck von Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiter:innen. Die ständige Weiterqualifizierung ist somit nicht nur eine Investition in die Zukunft des Unternehmens, sondern auch ein wichtiger Aspekt der Fachkräftebindung. Führungskräfte und Personaler:innen sollten einen steten Blick auf die Entwicklung der Beschäftigten haben und dies vor allem auch systematisch und langfristig. Im Blogbeitrag geben wir einen kleinen Überblick über die aktuellen Trends in der Weiterbildung basierend auf der Weiterbildungsstudie 2023 der Bitkom Akademie sowie der TÜV Weiterbildungsstudie 2024.

Inhalte

Künstliche Intelligenz steckt noch in den Kinderschuhen und doch ist das Angebot an Weiterbildungen im Bereich KI bereits riesig. Eine repräsentative Befragung des TÜV Verband e.V. (2024) ergab, dass bisher nur 12 Prozent der Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen zum Thema KI weiterbilden. Angesichts der zunehmenden Vorteile von KI-Tools wird hier in den kommenden Jahren eine deutliche Steigerung erwartet. Neben digitalen Kompetenzen, die weit mehr umfassen als nur die Integration von KI, stehen nach einer Befragung von Bitkom (2023) noch weitere Themen im Vordergrund: Soft Skills, mentale und körperliche Gesundheit und Agiles Arbeiten sind zentrale Inhalte, die für Fach- und Führungskräfte von hoher Relevanz sind.

Bildungsformate

Das Blended Learning, also die Kombination von Präsenz- und Online-Lernen, hat das reine Präsensformat als beliebteste Bildungsform abgelöst (TÜV Verband, 2024). Blended Learning kombiniert die Vorteile beider Welten. Beispielsweise können Inhalte, die in Präsens erarbeitet wurden, online vertieft und gefestigt werden. Auch der Trend hin zur Individualisierung von Lernangeboten kann damit sehr gut realisiert werden. Die Welt wird immer komplexer und vielfältiger und so müssen auch Bildungsangebote diesem Bedarf gerecht werden. Das Interesse an innovativen Lernformaten ist groß und verlangt eine stetige Weiterentwicklung von Methoden und Formaten.

Umfang und Budget

Die Freistellung für Mitarbeiter:innen zu Bildungszwecken ist mit Kosten sowie zunächst Produktivitätsverlust verbunden und will daher gut überlegt sein. Die Befragung des TÜV-Verbandes ergab, dass etwa die Hälfte der Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen 3 bis 5 Tage Zeit für Weiterbildungen einräumen. Die andere Hälfte liegt entweder darüber (29 Prozent) oder darunter (16 Prozent). Für die berufliche Qualifizierung stellen 38 Prozent der Organisationen 500 bis 1000 Euro pro Mitarbeiter:in zur Verfügung. Jeweils ein Viertel investiert 1.000 bis 5.000 Euro oder weniger als 500 Euro. Je nach Größe des Unternehmens und der Weiterbildungsstrategie gibt es hier deutliche Unterschiede.

Fazit

Personalentwicklung ist in eine strategisch notwendige Investition in die wertvollste Ressource eines Unternehmens – die Belegschaft. Gut ausgebildete Fachkräfte sind gefragter denn je. Umso wichtiger ist es jetzt, Mitarbeitenden ihren Wunsch nach Weiterbildung und beruflicher Entwicklung zu erfüllen. Das erhöht einerseits die Bindung an das Unternehmen und verstärkt andererseits wichtige Kompetenzen. Eine gute Weiterbildungsstrategie ist für die Zukunftsfähigkeit von Organisationen nunmehr von essentieller Bedeutung.