Social Health – Was ist das nun schon wieder?

von Angelique Bechthold

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Durch die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung einen enormen Schub bekommen und damit einhergehend auch das mobile Arbeiten. Die Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten sind erheblich, wenn sie immer mehr online sind oder Beruf und Privates verschwimmen. Dies nahm die Barmer gemeinsam mit der Universität St. Gallen zum Anlass, im Jahr 2022 die Studie „social health@work“ zu erstellen. Der Fokus lag auf Social Health.

Was ist eigentlich Social Health?

Die physische Gesundheit (physical health) und die seelische Gesundheit (mental health) sind bereits weit erforscht.  Die meisten können sich etwas darunter vorstellen. Doch wir sollten uns unter der Betrachtung der heutigen Herausforderungen auch die soziale Gesundheit (social health) genauer anschauen. Diese Dimension der Gesundheit beschäftigt sich damit, dass gelingende soziale Beziehungen entscheidend für das Wohlbefinden sind. Wie Social Health trotz der Reduktion von sozialen Interaktionen aufrechterhalten und gefördert werden kann, beleuchtet die Studie von Barmer im Detail.

Warum ist Social Health für die Arbeit wichtig?

Die Relevanz von Social Health im Arbeitskontext wird deutlich, wenn wir uns die letzten zwei Jahre vor Augen führen. Diese waren in der Arbeitswelt geprägt von der Ausweitung der Digitalisierung und deren gesundheitlichen Folgen. Der Aspekt der Digitalisierung hat einen Einfluss auf die Arbeitskultur und das soziale Miteinander. Social Health setzt sich mit dem Zustand des sozialen Wohlbefindens im Arbeitskontext auseinander. Hier bauen Personen gesunde Verhaltensweisen und Arbeitsbeziehungen mit dem Ziel aus, die Gegensätze von Erreichbarkeit und Abgrenzung, Autonomie und Eingebundenheit sowie Produktivität und Erholung gelungen und gesund zu gestalten.

Welche Themen sind in diesem Kontext besonders relevant?

Wie man Social Health im Kontext der Arbeit betrachten kann, zeigt die Studie, indem sie sich auf die drei Ebenen Individuum, Team und Organisation fokussiert.
Um das Zusammenspiel zwischen diesen drei Apsketen aufzuzeigen, sind die Gestaltungsebenen navigate, include and coordinate sowie orchestrate entscheidend.

Hier werden folgende wichtige Themen betrachtet:

  • navigate: Aktives Grenzmanagement zwischen Arbeits- und Privatleben und die Gestaltung der Arbeit mit Hilfe von Job Crafting
  • include and coordinate: Aktive, persönlich und virtuell effektive Gestaltung der Teamarbeit beim mobilen Arbeiten sowie die Schaffung von psychischer Sicherheit, ein Gefühl von Authentizität und Zugehörigkeit bei Teammitgliedern
  • orchestrate: Gesamtausrichtung einer Organisation in Zeiten des digitalen Wandels

Was können Unternehmen konkret tun, um die Soziale Gesundheit der Beschäftigten zu fördern?

Folgende Aspekte haben laut der Studie positive Auswirkungen auf die soziale Gesundheit der Beschäftigten:

  • Förderung eines hohen digitalen Reifegrads der Mitarbeitenden
  • Gestaltung einer positiven Unternehmenskultur mit einem hohen Grad an Flexibilität
  • Motivation und Koordination des Teams über Distanz sowie Eröffnen von Entwicklungsmöglichkeiten
  • Ausgeprägtes Inklusionsklima schaffen und für positive Gestaltung der Diversität nutzen
  • Ermöglichen eines aktiven Grenzmanagements zwischen Arbeits- und Privatleben
  • Unterstützung bei der Gestaltung der Arbeit mit Hilfe von Job Crafting bieten

Weitere Ergebnisse sowie grafische Darstellungen können in der 33 Seiten umfassenden Studie (PDF-Format) nachgelesen werden, die kostenfrei über den Anbieter bezogen werden kann.