Alle Jahre wieder – verdächtigerweise immer um den 8. März (Internationaler Frauentag) und in diesem Jahr auch um den 18. März (Equal Pay Day) – finden wir sie, die Meldungen zum Gender-Pay-Gap. Erfreulicherweise führt Sachsen-Anhalt hier hinter Brandenburg die Liste der Bundesländer an.
15,5 Prozent beträgt hierzulande der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen. Zum Vergleich im Bundesdurchschnitt sind es 21,0 Prozent.
Die Zahlen hat das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ermittelt.
Die Berechnung des Gender Pay Gap (GPG) ist nach europaweit einheitlichen Vorgaben von Eurostat geregelt. Damit wird sichergestellt, dass der GPG in allen Mitgliedsländern der EU auf dieselbe Art berechnet wird.
Die Berechnung des GPG erfolgt auf Grundlage der Brutto-Stundenverdienste (ohne Berücksichtigung von Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld o.ä.) nach folgender Formel:
Für die immer noch bestehende Lücke führen die Statistiker zwei Hauptursachen an:
- Gehaltsunterschiede zwischen den Berufen: Frauen sind deutlich häufiger in vergleichsweise schlechter bezahlten Berufen tätig.
- Gehaltsunterschiede innerhalb einzelner Berufe: Frauen nehmen deutlich häufiger Teilzeitregelungen und längere Elternzeiten in Anspruch. Das mindert in vielen Fällen ihre Karrierechancen.