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von Marie Brämer
Was bedeutet Climate Quitting überhaupt?
Climate Quitting, zu Deutsch „Klima-Kündigung“, bezeichnet den Schritt, seinen Job zu kündigen, weil das Unternehmen als klimaschädlich wahrgenommen wird oder sich nicht ausreichend für den Klimaschutz einsetzt. Alarmierende Zahlen des kununu Nachhaltigkeitschecks 2023 enthüllen, dass für 60 Prozent der Arbeitnehmenden Klimaschutz ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines Arbeitsplatzes ist. Zudem zeigt eine Studie aus den USA und Großbritannien, dass 35 Prozent der Befragten bereits einen Arbeitgeber verlassen haben, weil ihre individuellen Wertvorstellungen nicht mit denen des Unternehmens übereinstimmen. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur den steigenden Einfluss von Umwelt- und Klimafragen auf berufliche Entscheidungen, sondern auch die Tatsache, dass eine erhebliche Anzahl von Arbeitnehmenden bereit ist, durch drastische Schritte ihre Überzeugungen zu verteidigen.
Warum entscheiden sich Menschen für Climate Quitting?
Menschen entscheiden sich für Climate Quitting aus einem tiefen Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und den Klimaschutz. Insbesondere Millennials und die Generation Z setzen sich verstärkt für den Klimaschutz ein. Sie betrachten ihre beruflichen Entscheidungen als eine Möglichkeit, aktiv zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Arbeitgeber sich nicht für Umweltschutz und gegen die Klimakrise engagiert oder ihre Werte nicht mit den Unternehmenswerten übereinstimmen, wird der Jobwechsel zu einem probaten Mittel des Protests und Ausdruck einer klaren Haltung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Wie können Unternehmen reagieren und Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor nutzen?
Arbeitgeber:innen, die eine klare Umweltstrategie verfolgen und transparente Positionen zu Klimafragen einnehmen, ernten nicht nur Anerkennung von ihren Mitarbeitenden. Sie setzen auch ein Zeichen für nachhaltige Veränderungen. Das Ernstnehmen von Climate Quitting erfordert proaktive Maßnahmen, die über bloße Lippenbekenntnisse hinausgehen. Die Einbeziehung der Meinungen der Angestellten und das konsequente Einhalten von Nachhaltigkeitsversprechen sind dabei entscheidend. Unternehmen, die sich nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis für den Umweltschutz engagieren, schaffen eine positive Arbeitsumgebung, werden von ihren Beschäftigten geschätzt und erhöhen die Attraktivität gegenüber potenziellen Bewerbenden.
Der Klimaschutz entwickelt sich somit zu einem entscheidenden Vorteil als Arbeitgeber in der Arbeitswelt der Zukunft. Durch aktives Engagement für Nachhaltigkeit können Unternehmen nicht nur bestehende qualifizierte Mitarbeitende binden, sondern auch neue Talente anziehen. Eine nachhaltige Unternehmenskultur, die auf Verantwortungsbewusstsein und Umweltbewusstsein basiert, fördert nicht nur Loyalität, sondern auch eine starke Verbundenheit und Motivation bei den Angestellten. Der Wandel zu einer nachhaltigen Zukunft beginnt im Kleinen – bei jedem Unternehmen, das den Mut aufbringt, Veränderungen anzustoßen und so einen positiven Einfluss auf die Welt und die Arbeitswelt auszuüben.