Weiterbildungstrend Microlearning?!

Micro Learning ist seit einigen Jahren ein immer häufiger zu hörender Begriff im Weiterbildungskontext. Mittlerweile setzen laut Studien auch immer mehr Unternehmen Microlearning ein.

Was ist Microlearning?

Microlearning ist ein Weiterbildungsformat, welches mit sehr kleinen Lerneinheiten umgesetzt wird (10 bis 15 Minuten Dauer). Sogenannte „Lernhäppchen“ oder auch „Learning Nuggets“ sind bezogen auf den Lernaufwand und die Lerninhalte sehr begrenzt. Sie sind als in sich abgeschlossene Lerneinheiten konzipiert. Microlearning kann dann besonders effektiv eingesetzt werden, wenn eine ganz spezifische Fragestellung just-in-time beantwortet werden soll. Learning Nuggets können miteinander kombiniert oder in andere Weiterbildungsformate integriert werden.

Wie sieht es gegenwärtig mit der Umsetzung von Microlearning in deutschen Unternehmen aus?

Diese Frage beantwortet die Teilstudie „Bildungsmanagement und digitale Didaktik“ (2021), die das E-Learning Journal in Kooperation mit Youknow durchgeführt hat. Wir haben wichtige Ergebnisse der Studie mit insgesamt 411 teilnehmenden Unternehmen für die Leser:innen des Blogs zusammengefasst:

  • Knapp 80 Prozent der Befragten Unternehmen setzen Microlearning bereits ein (51 Prozent) oder planen dies (27,9 Prozent).
  • Die Herausgeber:innen der Studie fanden heraus, dass in Unternehmen weniger von Microlearning gesprochen wird. Vielmehr im Sprachgebrauch sind die Begriffe kurze Lerneinheiten, Kurzformate, Learning Nuggets, Mobile Learning oder modulare Aufbereitung von Lerninhalten.
  • Ein wichtiges Pro-Argument für den Einsatz von Microlearning ist für die Teilnehmenden der Studie die gute Integration in den Arbeitsalltag. Diesen Effekt erhoffen sich knapp 80 Prozent der befragten Unternehmen. Weitere Pro-Argumente sind die Steigerung der Lernmotivation, die Akzeptanz der Lernenden, die Möglichkeit der Modularisierung sowie des Lernens nach Bedarf.
  • Gegen den Einsatz von Microlearning spricht aus Sicht von mehr als der Hälfte der Befragten vor allem, dass sich das Format nicht für alle Themen bzw. Themengebiete eignet. Als weiterer Nachteil wird die Gefahr der Fragmentierung des Lernangebots gesehen.
  • Über 70 Prozent der befragten Unternehmen produzieren die Microlearning-Inhalte selbst. Sie führen als Argumente für die Eigenproduktion die Entwicklung nach dem eigenen Bedarf, einfachere und schnellere Aktualisierungsmöglichkeiten sowie Kosteneinsparungen an.
  • Erfolgsfaktoren von Microlearning-Inhalten sind für die Unternehmen der Lerntransfer (83,2 Prozent), das Feedback der Nutzer:innen (62,8 Prozent) sowie die Nutzungs- und Zugriffszahlen (55,1 Prozent). Bei den Mitarbeiter:innen steht die Benutzerfreundlichkeit mit 68,3 Prozent ganz vorn. Weiterhin wünschen sich die Lernenden Praxisbeispiele und realistischen Szenarien (59 Prozent).

Die gesamte Studie können Sie direkt auf den Seiten der Herausgeber herunterladen.