Oftmals liegen die Vorstellungen, was gute Arbeit oder eben auch gute Ausbildung ausmacht, bei Arbeitgebern und Beschäftigten nicht ganz so nahe beieinander. Dies zeigen ganz unterschiedliche Studien. Beide Perspektiven sowohl die der Auszubildenden als auch die der Ausbildungsbetriebe nimmt die jährlich durchgeführte Studie „Azubi-Recruiting-Trends“ ein. Auch in diesem Jahr hat die u-form Testsysteme GmbH & Co. KG 3.542 Schüler und Azubis sowie 1.634 Ausbildungsverantwortliche im Zeitraum Januar bis März 2019 befragt.
Ich habe für Sie einige der aus meiner Sicht interessantesten, bereits veröffentlichten Zahlen zusammengestellt.
Der Wettbewerb um Auszubildende nimmt weiter zu!
Die Auswahl eines Ausbildungsplatzes wird für Schüler*innen immer komfortabler. Für Unternehmen steigt der Wettbewerb um Auszubildende weiter an. Fast 75 Prozent der Schüler*innen erhalten mehr als ein Ausbildungsangebot. Im Jahr 2018 lag diese Zahl noch bei gut 57 Prozent.
Regionale Suche nach Auszubildenden hat Vorrang
Bei aller Bandbreite von Kanälen zur Gewinnung von Auszubildenden und deren unterschiedlicher Reichweite, mehr als 60 Prozent der Befragten bewerben sich für eine Ausbildung im Umkreis von 30 Kilometer ihres derzeitigen Wohnortes. Dies sollten Unternehmen bei der Wahl Ihrer Ausbildungsmarketingmaßnahmen fest im Blick haben.
Ausbildungsvergütung und Gehalt spielen (auch) eine wichtige Rolle
Geld ist zwar nicht alles. Aber 68,8 Prozent der Bewerber*innen legen Wert auf eine hohe Vergütung und für 85,5 Prozent sind langfristig gute Gehaltsperspektiven wichtig. Ab 150 Euro mehr Vergütung pro Monat würden sich fast die Hälfte der Befragten für ein anderes Ausbildungsangebot entscheiden.
Kein Bock auf Schicht- und Wochenendarbeit
Mit ungünstigen Arbeitszeiten haben Sie schlechte Karten für die Gewinnung von Auszubildenden, denn:
- mehr als 70 Prozent wollen keine Schichtarbeit und
- sogar mehr als 90 Prozent wünschen sich freie Wochenenden.
Google & Co. Nicht vernachlässigen
Die Präsenz und das Gefunden werden im Internet nehmen an Bedeutung bei der Suche nach Auszubildenden weiter zu. Gut 84 Prozent geben ihren Ausbildungswunsch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz bei google ein.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben Unternehmen?
Ich sehe da vor allem folgende Handlungsfelder:
- Etablierung von Werten im Unternehmen, die die Generation Z ansprechen
- Schaffung eines wertschätzenden Unternehmensklimas, das auch die Auszubildenden zu spüren bekommen und das nach „außen“ transportiert wird
- Gestaltung von Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten (während der Ausbildung und darüber hinaus), die sich nicht nur auf eine Führungskarriere beschränken
- Attraktive, angemessene (Ausbildungs-)Vergütung
- Vielfältige, spezifische immaterielle Anreize
- Vereinbarkeit von Familie, persönlichen Interessen und Ausbildung
- Sicherstellung einer hohen Ausbildungsqualität
Interessante Anregungen wie Ihr Stand in den Handlungsfeldern ist erhalten Sie durch die kostenfreie Teilnahme am Wertenetz©der Landesinitiative Fachkraft im Fokus oder wenden Sie sich für einen Check Ausbildungsattraktivität an die Verantwortlichen des JOBSTARTERplus-Projektes P-ISA.
Mehr Informationen zur aktuellen und zu vergangenen Studien finden Sie auf der Seite der u-form Testsysteme GmbH & Co. KG.