Die eigene Karrierewebseite als Bewerbungskanal nutzen: Teil 1 – Gefunden werden

Coloures-pic - Fotolia.com
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Ein guter Arbeitgeber zu sein, ist eine hervorragende Voraussetzung um Fachkräfte zu binden und neu zu gewinnen. Doch was passiert, wenn keiner davon erfährt? Nichts oder sehr wenig wird passieren! Zur Gewinnung neuer Fachkräfte gilt es, gute Arbeit über verschiedene Kanäle für Bewerbende und Interessierte sichtbar zu machen. Einer der wichtigsten Bewerbungskanäle ist, laut diverser Studien, die eigene Karrierewebseite.
Dennoch besteht „erheblich Luft“ bei der Umsetzung in der Praxis. Mit Leitfragen und Tipps in mehreren Beiträgen möchten wir zeigen, was möglich ist, um eine gute Karrierewebseite zu „bauen“.

Die Frage, ob ein Unternehmen eine Webseite hat, ist vielleicht an dieser Stelle nicht relevant. Aber haben Sie auch einen eigenen Karrierebereich oder sogar eine eigene Karrierepage? Wenn ja, dann haben Sie den ersten Schritt zur erfolgreichen Gewinnung von Fachkräften genommen.

Nun geht es darum, dass potenzielle Fachkräfte Ihre Karriereseite mit den entsprechenden Stellenangeboten oder Ausbildungsplätzen finden. Mögliche Lösungsansätze sind:

  • SEO (Suchmaschinenoptimierung/ Search Engine Optimization): Sie sorgen dafür, dass die Karrierewebseite Ihres Unternehmens bei der Eingabe von Schlüsselworten und Suchkombinationen in eine Suchmaschine gefunden und dann auch aufgerufen wird. Dieser Weg ist in der Regel ziemlich zeitaufwändig und/oder kostenintensiv, da Jobsuchmaschinen und Stellenbörsen die relevante Suche nach Begriffen wie Ausbildungsplatz + Beruf + Ort oder Stelle + Ort dominieren. Gibt man z. B. die Kombination „Stellenangebot + Ingenieur + Magdeburg“ ein, erscheinen ausschließlich Jobsuchmaschinen, Jobbörsen oder Netzwerke/Multiplikatoren auf Seite 1 beim Googeln. Ebenso verhält es sich mit der Kombination „Ausbildungsplatz + Steuerfachangestellte + Halle“. Mit einer kostenpflichtigen Google-Werbeanzeige können Sie sich quasi Klicks und User*innen erkaufen. Wie es zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags das Unternehmen Kranbau Köthen GmbH praktiziert. Auch dies kann sich lohnen, wenn die Landingpage „gut gemacht“ ist und interessierte Fachkräfte anspricht.
  • Eine alternative Strategie ist es, die „Stärke“ anderer Webseiten zu nutzen und von dort auf die eigene Karriereseite zu verlinken. Unterstützung dazu bietet die Landesinitiative Fachkraft im Fokus mit ihrem Fachkräfteportal an. Ebenso gibt es in Sachsen-Anhalt vielfältige regionale oder branchenspezifische Initiativen bzw. Netzwerke, die genutzt werden können. Zwei typische Beispiele sind:
    • Beispiel 1 branchenspezifischer Zugang: Sie haben eine Steuerkanzlei und suchen Auszubildende? In diesem Fall können Sie die Ausbildungsplatz- und Praktikumsbörse der Steuerberaterkammer Sachsen-Anhalts nutzen.
    • Beispiel 2 regionaler Zugang: Sie bieten freie Ausbildungs- oder Praktikumsplätze im Landkreis Anhalt-Bitterfeld an? Die Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg und die Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld mbH haben das Projekt Ferientage in Unternehmen entwickelt. Dieses ermöglicht Unternehmen, Ausbildungsplätze auf der Webseite des Projektes darzustellen.

Sicher gibt es auch für Ihr Unternehmen einen passenden Multiplikatorenansatz. Die Regionalberatungsstellen der Landesinitiative leisten gute Lotsendienste und ermöglichen in vielen Fällen den für Ihr Unternehmen passenden Multiplikator zu finden.

Im nächsten Beitrag legen wir den Fokus auf die funktionalen, sprachlichen und inhaltlichen Gestaltungskriterien der Karrierewebseite.