Auch heute löst die Frage nach „kununu“ noch Erstaunen bei Personalverantwortlichen, Führungskräften und Geschäftsführungen aus. Nein, kununu ist kein Gewürz oder eine seltene Tierart. Kununu ist ein Arbeitgeberbewertungsportal. Diese und weitere Plattformen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Mitarbeiter*innen, Auszubildende, Praktikant*innen können Unternehmen gut oder schlecht bewerten. Arbeitgeber können sich selbst auf diesen darstellen. An einer Ausbildung, einem Praktikum oder einer Stelle interessierte Fachkräfte nutzen die Portale zur Meinungsbildung in die eine oder andere Richtung. Laut aktuellen Studien hat ca. jede*r zweite Berufstätige so eine Arbeitgeberbewertung schon einmal gelesen und ca. ein Viertel der Berufstätigen hat das eigene Unternehmen schon einmal bewertet.
Die bedeutendsten bzw. bekanntesten Portale sind:
- kununu ist die größte Plattform Europas mit Bewertungen zu über 300.000 Unternehmen. Mitarbeiter*innen, Bewerbende und Auszubildende bewerten Arbeitsbedingungen, Karrierechancen und Gehalt. Unternehmen können sich einen Alarm setzen, wenn eine neue Bewertung geschrieben wurde. Ein Beispiel für ein kleines Unternehmen aus Sachsen-Anhalt mit einer sehr guten Bewertung ist die Firma Somacos GmbH und Co. KG. Mehr als 4.000 User*innen haben sich das Profil bereits angeschaut. Sicher hat dies einige Fachkräfte auch zu einer Bewerbung im Unternehmen motiviert.
- Jobvoting gehört mit mehr als 100.000 Unternehmen im deutschsprachigen Raum zu den relevantesten Portalen. Das Portal zeichnet regelmäßig die besten Arbeitgeber des Jahres aus.
- Glassdoor ist ursprünglich eine US-amerikanische Arbeitgeberbewertungsplattform und hat auch einen Ableger mit Bewertungen zu 6.500 deutschen Unternehmen. Auf Glassdoor findet man z. B. mit einer sehr guten Bewertung als Arbeitgeber die Universität Magdeburg.
- meinChef ging Mitte 2010 mit der gleichnamigen Bewertungsplattform online. Eine Besonderheit der Plattform gegenüber der Konkurrenz ist die Bewertung von Vorgesetzten.
Unterschätzen Sie die Bedeutung von Arbeitgeberbewertungsportalen nicht! Besonders relevant sind diese für die Generation Y und Z. Eine eher passive Strategie im Umgang mit diesen Portalen bedeutet, Bewertungen zur Kenntnis nehmen und darauf angemessen reagieren (sowohl nach außen, als auch nach innen). Proaktiver Umgang mit Arbeitgeberbewertungsportalen heißt, Mitarbeiter*innen, Bewerbende und Auszubildende motivieren, dort Ihre Bewertung zu hinterlassen und sich selbst mit den vorhandenen Attraktivitätsmerkmalen zu positionieren.
Selbst eine schlechte Bewertung ist kein Anlass für Kummer, sondern ein Impuls zur Verbesserung.