Die VUCA-Welt war schon in einigen Blogbeiträgen zentrales Thema. Wie kann eigentlich die Formulierung von Zielen im Unternehmen in einem so turbulenten Umfeld erfolgen? Die in den 70er Jahren als Weiterentwicklung klassischer Zielvereinbarungen gedachte und von Google an der Jahrtausendwende publik gemachte OKR-Methode stellt eine mögliche und agile Lösungsoption dar.
Was bedeutet OKR?
OKR bedeutet „Objectives and Key Results“ (deutsch: „Ziele und Schlüsselergebnisse“). Die Methode teilt sich in zwei wesentliche Schritte auf. Zunächst liegt der Fokus des Vorgehens auf der Frage nach dem WAS (Was wollen wir erreichen? Welche Ziele verfolgen wir im kommenden Quartal?). Die qualitativ formulierten Objectives haben eine motivierende Wirkung. Sie orientieren sich an der strategischen Unternehmensausrichtung. Danach geht es um das WIE (Wie sollen die formulierten Ziele erreicht werden?). Die Key Results (deutsch: „Ergebnisse“) sind messbare Erfolgstreiber. Sie sind in Maßnahmen übersetzte Erfolgsparameter.
Im Unterschied zu anderen Zielsetzungsmethoden sind die Betrachtungszeiträume kürzer. Ferner zeichnet sich OKR durch kurze Reflexionsschleifen und eine hohe Transparenz aus.
Wie geht man bei der OKR-Methode vor?
OKR ist im Vorgehen und von den Begrifflichkeiten nahe an Scrum. Basis für die Verwendung der Methode sind das Unternehmensleitbild und ggf. mittelfristige Ziele. Darauf aufbauend geht es in einen OKR-Zyklus:
- Unternehmensziele festlegen und der Belegschaft vorstellen
- Teamziele und individuelle Ziele qualitativ formulieren
- Jeweils zwei bis maximal fünf quantitative Schlüsselergebnisse mit den Zielen verknüpfen
- Prioritäten bezogen auf die Key Results festlegen
- Bewertungssystem festlegen
- Wöchentliche oder monatliche Auswertung in OKR-Meetings (Dauer 15 Minuten)
- Quartalsweise Vorstellung und Auswertung der Ziele im OKR-Review
- Erschließen von Verbesserungspotenzialen und Lerneffekten in der OKR-Retrospektive
Wo kann man mehr zum Thema „OKR“ erfahren?
Auf www.die-agilen.de habe ich einen gut verständlichen Leitfaden aus dem Jahr 2019 als PDF-Datei im Umfang von 15 Seiten gefunden.
Interessant erscheint mir auch der 2018 im Handelsblatt erschienene Beitrag unter dem Titel „Ziele und Schlüsselergebnisse – die neuen Wunderwaffen moderner Führungskräfte“.
Ein umfangreicher Fachbeitrag ist auf dem Fachportal Personalmanagement-Wissen online zu finden.