Aktuell erfreut sich Instant Feedback immer größerer Bekanntheit und Beliebtheit. Einige namhafte Unternehmen praktizieren dieses System schon. Andere befinden sich noch in der Warteschleife.
Ist dies wieder eine neue Modeerscheinung oder ein alter Inhalt in neuer Verpackung?
Die Erwartungen von Beschäftigten bezüglich Feedback haben sich in den vergangenen Jahren stark geändert. Sowohl eine größere Feedbackdichte als auch ein zeitnahes Feedback werden insbesondere von der Generation Y und Z gewünscht. Man kennt es ja nicht anders, Frage oder Information rein in den Messenger- oder Social Media-Kanal und schon ist die Rückmeldung innerhalb weniger Minuten da.
Beim Instant Feedback werden über eine App schnell und unkompliziert Rückmeldungen gegeben. Die Rückmeldung kann nach dem 360 Grad-Prinzip erfolgen. In diesem Fall bekommen nicht nur Vorgesetzten, sondern auch Kolleginnen und Kollegen und anderen eine Rückmeldung. Bei Bedarf wird das Feedback mit einem Kommentar versehen. Feedbacknehmende haben die Möglichkeit, auf den Kommentar zu antworten oder sich für das Feedback zu bedanken.
Instant Feedback lebt von der Beteiligung der Beschäftigten. Eine Einbeziehung der betrieblichen Interessenvertretung, die gute Vorbereitung in der Einführung, die Vorbildfunktion der Führungskräfte und die Absicherung des Datenschutzes verstehen sich von selbst bei der Einführung so eines Systems.
Praxisbeispiel: Die Digitalagentur Wunder setzt ein ganz spezielles Feedback-System ein. Im Unternehmen können „WunderHugs“ (Umarmungen an Kolleginnen und Kollegen) vergeben werden.
Einige Vorteile im Überblick:
- kontinuierlicher mobiler Zugang und Einbindung von Beschäftigten
- niedrigen Beteiligungsschwelle, da vergleichbare Systeme aus dem privaten Bereich bekannt sind
- Stimmungen und Trends in der Belegschaft können zeitnah erkannt werden
- neue Beteiligungsformate auch eingebettet in Veranstaltungen sind möglich
- Wertschätzungs- und Beteiligungskultur wird gefördert
Die Nachteile im Überblick:
- Schaffen von Zugang über Smartphones bei allen Beschäftigten unter Einhaltung des Datenschutzes (Diensthandy vs. Privathandy)
- Sichern der Nachhaltigkeit der Nutzung nachdem die erste Euphorie verflogen ist
- Gefahr, dass System nicht wertschätzend eingesetzt wird
Mein Fazit: Instant Feedback kann eine gelungene Ergänzung zu Mitarbeiter(jahres)gesprächen und Mitarbeiterbefragungen sein, diese jedoch nicht ablösen und ersetzen.