Enthüllt: Wie sehen aktuelle Weiterbildungen aus? Einblicke auf der Befragung zum Ist-Zustand

Bildnachweis: (c) adobe stock.com – Studio Romantic

von Marie Brämer

Willkommen zurück zu unserer Miniserie „Gute berufliche Weiterbildung in Sachsen-Anhalt“. In unserem letzten Beitrag haben wir Ihnen einen Überblick über die Umfrageergebnisse gegeben.

Heute werden wir tiefer in den Ist-Zustand der aktuellen Weiterbildungen eintauchen und interessante Einblicke aus der Befragung präsentieren.
Im Rahmen unserer Umfrage haben wir sowohl Unternehmen als auch Erwerbstätige dazu aufgefordert, ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit ihren letzten Weiterbildungen zu teilen. Insgesamt wurden den Erwerbstätigen 12 gezielte Fragen gestellt, während die Unternehmen mit 10 spezifischen Fragen konfrontiert wurden. Die Befragten wurden gebeten, sich an ihre jüngste berufliche Weiterbildung zu erinnern und detaillierte Informationen dazu anzugeben. Ebenso wurden die Unternehmen gebeten, sich auf die letzten beruflichen Weiterbildungen zu beziehen, die sie für einen oder mehrere ihrer Arbeitnehmenden veranlasst haben.

Einblicke in den aktuellen Stand beruflicher Weiterbildungen in Sachsen-Anhalt

Zeitpunkt der letzten beruflichen Weiterbildungen:

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass 42,9 % der Erwerbstätigen ihre letzte Weiterbildung im Jahr 2022 absolvierten. Insgesamt fanden 51,5 % der Weiterbildungen zwischen 2021 und 2023 statt. Auffallend ist, dass bei den Unternehmen 60 % der Weiterbildungen im Jahr 2023 durchgeführt wurden, was auf eine aktuelle und dynamische Weiterbildungstätigkeit hindeutet.

Veranlassung beruflicher Weiterbildungen:

Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen, dass sowohl Unternehmen als auch Erwerbstätige gleichermaßen an der Veranlassung von Weiterbildungen beteiligt sind. Von den Unternehmen wurden 50,8 % der Weiterbildungen initiiert, während 47,6 % der Erwerbstätigen eigenständig die Initiative ergriffen haben. Es wurde keine bedeutsame Verbindung zwischen der von Unternehmen initiierten Weiterbildung und Faktoren wie der wöchentlichen Arbeitszeit oder dem Beschäftigungsverhältnis (befristet oder unbefristet) festgestellt. Allerdings zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Veranlassung der Weiterbildung und dem zeitlichen Umfang. Unternehmen tendieren dazu, kürzere Weiterbildungen zu fördern, während längere Weiterbildungen eher eigenständig von den Erwerbstätigen gewählt werden.

Zeitlicher Umfang beruflicher Weiterbildungen:

Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf den zeitlichen Rahmen der Weiterbildungen. Ein Großteil der Weiterbildungen wies einen zeitlichen Umfang von weniger als einem bis vier Tagen auf, was auf eine Präferenz für Kurz-Weiterbildungen hindeutet (54,0 % bei den Erwerbstätigen und 64,4 % bei den Unternehmen). Andererseits erstrecken sich 22,2 % der Weiterbildungen der Erwerbstätigen über mindestens 1 Jahr.

Bildnachweis: (c) Landesinitiative Fachkraft im Fokus

Veranstaltungsform und Weiterbildungsformat beruflicher Weiterbildungen:

Sowohl bei den Erwerbstätigen (58,7 %) als auch bei den Unternehmen (60,0 %) erweisen sich Präsenzveranstaltungen als die gängigste Form der letzten Weiterbildung. In Bezug auf das Format entschieden sich sowohl Erwerbstätige als auch Unternehmen am häufigsten für Seminare, Workshops und Trainings.

Bildnachweis: (c) Landesinitiative Fachkraft im Fokus

Kostenübernahme und staatliche Förderung beruflicher Weiterbildungen:

Bei den Erwerbstätigen wurden über die Hälfte (52,4 %) der Weiterbildungen von den Unternehmen finanziert. Im Gegensatz dazu übernahmen bei den Unternehmen beeindruckende 93,3 % die Kosten für die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Hinsichtlich der staatlichen Förderung zeigte sich eine ähnliche Tendenz sowohl bei den Erwerbstätigen als auch bei den Unternehmen. Nur eine begrenzte Anzahl der Weiterbildungen erhielt öffentliche Förderung (bei den Erwerbstätigen lediglich 23,8 % und bei den Unternehmen 26,7 %).

Top 3 Gründe für die Teilnahme/Veranlassung beruflicher Weiterbildungen:

Bildnachweis: (c) Landesinitiative Fachkraft im Fokus

Top 3 Gründe für die Wahl des/der Weiterbildungsanbietenden beruflicher Weiterbildungen:

Bildnachweis: (c) Landesinitiative Fachkraft im Fokus

Diese umfangreiche Studie gewährt uns faszinierende Einblicke in den aktuellen Stand beruflicher Weiterbildungen in Sachsen-Anhalt. Die Befunde legen nahe, dass Kurz-Weiterbildungen, insbesondere wenn sie von Unternehmen initiiert werden, bevorzugt werden. Der Fokus auf die Erweiterung des Fachwissens und die persönliche Weiterentwicklung sind ein zentraler Antrieb für Weiterbildungsinteressen in dieser Region.
Im bevorstehenden Blogbeitrag werden wir uns detaillierter mit dem Erfolg dieser Weiterbildungen auseinandersetzen und deren Messbarkeit untersuchen. Freuen Sie sich auf spannende Erkenntnisse! Unser nächster Beitrag wird die Frage beleuchten: „Weiterbildungen auf dem Prüfstand: Wie erfolgreich sind sie wirklich und wie können wir sie noch besser machen?“ Bleiben Sie dran!