Gegenwärtig unterstützt die Landesinitiative Fachkraft im Fokus vielfältige Aktivitäten, um das Thema „Gute berufliche Weiterbildung“ in Sachsen-Anhalt voranzutreiben.
Folgerichtig stellt sich die Frage, welche Kompetenzen für Unternehmen und Fachkräfte zukünftig besonders bedeutsam sind und deshalb gefördert bzw. entwickelt werden sollten. Dazu habe ich eine Reihe von aktuellen Studien gefunden, die sich mit sogenannten Future Skills (Zukunftskompetenzen) auseinandergesetzt haben.
Transformative Kompetenzen nehmen eine immer wichtigere Rolle ein.
Zwei Arbeiten, die mir besonders interessant erscheinen, möchte ich Ihnen kurz vorstellen. Die erste Studie „Future Skills 2021“ wurde im November 2021 veröffentlicht. Verantwortlich ist der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. in Zusammenarbeit mit McKinsey & Company. Die Autor:innen gliedern die anhand der Befragungsergebnisse abgeleiteten Zukunftskompetenzfelder in die vier Kategorien:
- Technologische Kompetenzen
- Digitale Schlüsselkompetenzen
- Klassische Kompetenzen
- Tansformative Kompetenzen
Untersetzt werden die Zukunftskompetenzfelder mit insgesamt 21 Future Skills. Die Macher:innen der Studie des Stifterverbandes weisen explizit darauf hin, dass Hochschulen, Unternehmen und Behörden die ermittelten Future Skills noch stärker in den Fokus nehmen sollten. Organisationen empfehlen sie die systematische Erfassung der Kompetenzbedarfe und die Ableitung von zielgerichteten Weiterbildungen.
Qualifizierung ist der zentrale Schlüssel für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit.
Das Land Baden-Württemberg gab 2021 die Studie „Future Skills: Welche Kompetenzen für den Standort Baden-Württemberg heute und in Zukunft erfolgskritisch sind“ heraus, die von den Universitäten Ulm und Regensburg durchgeführt wurde. Die Wissenschaftler:innen der Studie aus Baden-Württemberg unterscheiden ebenfalls in Zukunftskompetenzfelder:
- Technologische Fähigkeiten
- Industriefähigkeiten
- Digitale Schlüsselqualifikationen
- Überfachliche Fähigkeiten
Unter diese haben sie insgesamt 33 Future Skills zusammengeführt.
Ein besonderen Entwicklungsbedarf sehen die Autor:innen bei den digitalen Schlüsselqualifikationen sowie bei den überfachlichen Fähigkeiten. Im Fokus stehen hier digitale Fähigkeiten wie Digital und Data Literacy, agile Arbeitsweisen sowie digitale Kollaboration und Interaktion. Bei den überfachlichen Fähigkeiten sind auf den Top 4 Rängen Flexibilität, Führungsfähigkeiten, Kommunikation/Überzeugungsvermögen und Resilienz angesiedelt. Nach Ansicht der Wissenschaftler:innen steht eine der größten Qualifizierungsoffensiven der Geschichte bevor, um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Tipp: Lesen Sie sich die kompakten Studien im Umfang von 12 bzw. 32 Seiten durch. Wählen Sie die Kompetenzen aus, die für Ihr Unternehmen bzw. Ihre Branche besonders relevant sind. Prüfen Sie, wie gut Ihr aktuelles Level ist und leiten Sie daraus systematisch Qualifizierungsbedarf ab.