von Marie Brämer
Im letzten Teil unserer siebenteiligen Miniserie „Gute berufliche Weiterbildung in Sachsen-Anhalt“ werfen wir einen Blick auf die Weiterbildung der Zukunft. Die nachfolgenden Erkenntnisse stützen sich auf die umfassenden Ergebnisse unserer Online-Befragung, die sowohl Erwerbstätige als auch in Sachsen-Anhalt ansässige Unternehmen einschloss.
Favorisierte Veranstaltungsform für Weiterbildungen der Zukunft
Die präferierten Veranstaltungsformen für zukünftige berufliche Weiterbildungen weisen nur geringfügige Unterschiede zwischen Erwerbstätigen und Unternehmen auf. Beide Gruppen bevorzugen hauptsächlich Präsenzveranstaltungen und hybride Veranstaltungen.
Entscheidende Kriterien bei der Wahl der Weiterbildungsanbietenden: Prioritäten von Erwerbstätigen und Unternehmen
Die Erwerbstätigen und Unternehmen wurden aufgefordert zu bewerten, wie wichtig ihnen bestimmte Kriterien bei der Wahl des Weiterbildungsanbieters sind. Interessanterweise zeigen sich Gemeinsamkeiten in den Top 3 Auswahlkriterien bei Erwerbstätigen und Unternehmen, jedoch mit einer leichten Verschiebung in der Rangfolge.
Gemeinsame Prioritäten der Erwerbstätigen und Unternehmen: Wichtige Kriterien für erfolgreiche Weiterbildungen
Die Bewertung der wichtigsten Kriterien für Weiterbildungen aus Unternehmens- und Erwerbstätigensicht zeigt erstaunliche Übereinstimmungen. Sowohl Unternehmen als auch Erwerbstätige legen großen Wert auf die gleichen Aspekte. An erster Stelle steht die Fachkompetenz der Lehrperson, gefolgt von praxisorientierten Übungen und einer abwechslungsreichen inhaltlichen Gestaltung. Dies unterstreicht die gemeinsame Zielsetzung, qualitativ hochwertige Lernumgebungen zu schaffen, die sowohl Wissen als auch praktische Anwendbarkeit fördern. Diese Übereinstimmung betont die Relevanz eines holistischen Ansatzes in der Weiterbildung, der die Bedürfnisse und Erwartungen beider Seiten berücksichtigt.
Prognosen für zukünftige Weiterbildungsschwerpunkte: Ein Blick auf die nächsten 3 Jahre
Die Umfrageergebnisse werfen einen Blick auf die bevorstehenden Weiterbildungsthemen, die sowohl Erwerbstätige als auch Unternehmen in den kommenden 3 Jahren interessieren. Die gesammelten Antworten wurden in Kategorien unterteilt und zeigen ein klares Muster. Fachspezifische Weiterbildungen stehen für beide Gruppen im Fokus, während auch die Bedeutung von Weiterbildungen im Bereich Digitalisierung sowie sozialer und persönlicher Kompetenzen hervorsticht. Dies verdeutlicht die sich abzeichnenden Entwicklungsrichtungen und zukünftigen Schwerpunkte der Weiterbildung.
Zukünftige Weiterbildungsplanung im Fokus: Erwerbstätige und Unternehmen im Vergleich
Bei der zukünftigen Weiterbildungsplanung von Erwerbstätigen zeichnen sich einige deutliche Tendenzen ab. Die Befragten sehen berufliche Weiterbildungen am liebsten als bezahlte Arbeitszeit oder Überstunden an. Gleichzeitig wünschen sie sich die Möglichkeit, die gewonnenen Erkenntnisse im Arbeitsalltag anzuwenden und erwarten regelmäßige Angebote zur Weiterbildung von ihrer Führungskraft. Interessanterweise zeigt sich, dass das Alter der Erwerbstätigen keinen maßgeblichen Einfluss auf ihre zukünftige Weiterbildungsplanung hat, jedoch ältere Personen tendenziell mehr Wert auf eigenständige Auswahlmöglichkeiten legen. Die Branche, in der sie tätig sind, scheint keine Rolle für die zukünftige Weiterbildungsplanung zu spielen. Hinsichtlich der Unternehmensseite ergibt sich, dass 49 Prozent der Unternehmen weniger erwarten, dass ihre Mitarbeitenden in ihrer Freizeit Weiterbildungen absolvieren, während 51 Prozent eine stärkere Bereitschaft hierzu favorisiert. Zudem setzen 75,5 Prozent der Unternehmen auf eine verstärkte Eigeninitiative der Arbeitnehmenden bezüglich Weiterbildungen. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen ebenfalls, dass ein direkter Zusammenhang zwischen dem Weiterbildungsbedarf eines Unternehmens und der Erwartungshaltung bezüglich der Weiterbildungsbereitschaft der Arbeitnehmenden besteht. Gleichzeitig zeigt sich, dass ein gesteigerter Bedarf an Weiterbildung im Unternehmen mit dem Wunsch einhergeht, dass die Angestellten vermehrt eigeninitiativ Weiterbildungen verfolgen.
Zukünftige berufliche Weiterbildungen: Perspektiven und Erkenntnisse
Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass die Präferenzen und Ansichten von Erwerbstätigen und Unternehmen oft miteinander harmonieren. Beide Gruppen legen besonderen Wert auf hochwertige Lehrpersonen, praxisnahe Übungen und eine abwechslungsreiche inhaltliche Gestaltung. Diese Gemeinsamkeiten verdeutlichen die gemeinsamen Bestrebungen, Weiterbildungen zu gestalten, die sowohl aktuelles Wissen vermitteln als auch praktische Anwendbarkeit fördern. Zudem werden die Weiterbildungen der Zukunft von fachspezifischen Themen geprägt sein. Die wachsende Notwendigkeit, sich flexibel und eigeninitiativ weiterzubilden, unterstreicht die Bedeutung des lebenslangen Lernens für sowohl Erwerbstätige als auch Unternehmen.
Mit diesem Beitrag schließen wir unsere siebenteilige Miniserie „Gute berufliche Weiterbildung in Sachsen-Anhalt“ ab. Im Verlauf dieser Serie haben wir einen tiefen Einblick in die Welt der beruflichen Weiterbildungen erhalten und faszinierende Erkenntnisse gewonnen. Die Perspektiven von Erwerbstätigen und Unternehmen haben uns geholfen, sowohl die gegenwärtige Weiterbildungslandschaft zu analysieren als auch die kommenden Bedürfnisse im Bereich der beruflichen Weiterentwicklung zu erkennen.
Wir hoffen, dass diese Miniserie einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über die Gestaltung zukünftiger Weiterbildungsstrategien in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus leisten konnte. Die enge Verbindung von Bildung und beruflicher Entwicklung ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Individuen und Unternehmen gleichermaßen. Wir sind zuversichtlich, dass die gewonnenen Erkenntnisse dazu beitragen werden, die Qualität und Effektivität der beruflichen Weiterbildung in Sachsen-Anhalt weiter zu steigern.
Vielen Dank, dass Sie uns auf dieser Reise begleitet haben.