Sechs Jahre WERTENETZ – Eine Erfolgsgeschichte

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Seit sechs Jahren haben Unternehmen aus Sachsen-Anhalt die Möglichkeit, sich einer WERTENETZ-Befragung zu stellen. Knapp 200 Unternehmen haben dieses kostenfreie Angebot der Landesinitiative Fachkraft im Fokus bereits genutzt. Ich hatte vor Kurzem die Möglichkeit, im Gespräch mit den Beratungsteam für Unternehmen (U-Team) eine Bilanz zu ziehen.

Blog Gute Arbeit: Sechs Jahre WERTENETZ – Wie sieht die persönliche Bilanz des U-Teams aus?

U-Team: Nach anfänglicher Skepsis wurden wir von der Nachfrage der Unternehmen zum Instrument WERTENETZ überrascht. Die Unternehmen haben relativ schnell die Chance erkannt, eine umfangreiche, kostenfreie IST-Analyse durchzuführen. Die teilnehmenden Unternehmen waren im Rahmen einer internen Evaluation im Jahr 2021 in einem hohen Maße bereit, Vorschläge für die Anpassung des Instrumentes zu unterbreiten und drückten darüber hinaus ihre hohe Zufriedenheit zur Wirksamkeit der Befragung aus. Die interne Evaluation bildete die Grundlage für die Überarbeitung des Instrumentes im Jahr 2022. Mit der Einführung der überarbeiteten Version war eine erneute Steigerung der Nachfrage zu verzeichnen. Nach anfänglichem hohen Aufwand zur Gewinnung von Unternehmen zur Mitwirkung hat sich das Instrument WERTENETZ etabliert und wird durch Empfehlung weiterverbreitet. Mit Freude nehmen wir wahr, dass Unternehmen, die das Landessiegel erreichen, dieses der Öffentlichkeit mit Stolz präsentieren.

Blog Gute Arbeit: Im letzten Jahr sind einige neue Aspekte in die WERTENETZ-Befragung integriert worden. Welche sind dies und was waren die Auslöser?

U-Team: Auslöser der Weiterentwicklung war die interne Evaluierung, in deren Ergebnis Fragen zur besseren Verständlichkeit teilweise umformuliert sowie inhaltlich umstrukturiert wurden. Darüber hinaus wurden zwei zusätzliche Fragenkomplexe als optionale Möglichkeiten integriert. Dies betrifft einerseits den Fragenkomplex „Digitalisierung“ sowie andererseits die Möglichkeit, unternehmensspezifische Fragen einzubinden. Des Weiteren wurde die Nutzerfreundlichkeit wie auch das grafische Design zeitgemäß verbessert. Zudem wurden mit der Neuprogrammierung des WERTENETZes diverse Serviceleistungen für die Unternehmen umgesetzt. Durch die Einführung eines Dashboards sind die Unternehmen in der Lage, eigenständig den Stand der Beteiligung an der Befragung nachzuvollziehen und diverse Dokumente, wie z. B. den Auswertungsbericht zu downloaden.

Blog Gute Arbeit: Was sind die wichtigsten Motivatoren zur Teilnahme an einer Wertenetzbefragung?

U-Team: Die meisten Unternehmen nutzen die Mitarbeiterbefragung, um eine Ist-Analyse der Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmenskultur durchzuführen. Die Tatsache, dass die Befragung durch externe Dritte durchgeführt wird, wurde stets begrüßt. Im Zuge des Wandels vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt stieg das Interesse der Unternehmen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Die Handlungsempfehlungen aus der Wertenetz-Befragung bilden die Grundlage für alle weiteren Schritte zum Suchen, Finden, Binden und Weiterentwickeln der Fachkräfte und somit im Ergebnis einer höheren Arbeitnehmerzufriedenheit. Im Laufe der Jahre wuchs die Bedeutung des Landessiegels nicht zuletzt durch die jährlichen Festveranstaltungen zur Siegelverleihung unter Teilnahme von Ministerin Petra Grimm-Benne.

Blog Gute Arbeit: Warum nehmen manche Unternehmen mehrfach teil?

U-Team: Die Mehrfachteilnahme dient einerseits zur Prüfung der Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen und zum anderen zur Überprüfung, ob im Folgejahr die Kriterien des Landessiegels erneut erfüllt werden. Die Aktualität des Landessiegels spielt vorwiegend bei der Anwerbung von Fachkräften eine wichtige Rolle, so dass viele Unternehmen die Mehrfachbefragung anstreben. Die aktuellen Ergebnisse werden für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt und bescheinigen den Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Einige Unternehmen haben das Landessiegel für sich als internes Qualitätssiegel festgelegt und führen daher mittlerweile jährlich die Befragung

Blog Gute Arbeit: Was sind die häufigsten Themen bzw. die wichtigsten Veränderungen, die Sie nach den Befragungen in den Unternehmen beachten?

U-Team: Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass nach der Befragung ein Prozess zur Personal- und Organisationsentwicklung von den Unternehmen eingeleitet wird. Die Themen Kommunikation und Unternehmensführung stellen in der Auswertung die häufigsten Handlungsempfehlungen dar. Die gesamte Bandbreite der Handlungsfelder ist auf Grund der Unternehmensspezifik jedoch sehr divers. Konkrete kurzfristige Veränderungen sind vorrangig in der Arbeitsplatzausstattung und bei der Optimierung von Räumlichkeiten zu beobachten. Mittelfristig konnte die Ausgestaltung zur Flexibilisierung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes sowie die Gestaltung von Entlohnungsmodellen festgestellt werden. Langfristig werden Führungs- und Kommunikationskonzepte erarbeitet und umgesetzt.

Blog Gute Arbeit: Welche Aspekte haben Sie im Zusammenhang mit den Befragungen überrascht?

U-Team: Überrascht und erfreut hat uns die stetig steigende Nachfrage zur Durchführung einer Mitarbeiterbefragung mit WERTENETZ. Spannend war zu beobachten, ob die erzielten Ergebnisse die Unternehmensführung sehr überrascht haben oder ob sie sich in ihrer Perspektive bestätigt fühlten. Nicht zu erwarten, war die zügige Umsetzung der Handlungsempfehlungen bei vielen Unternehmen. Überraschend ist weiterhin, das uns schnell entgegengebrachte Vertrauen der Unternehmensführungen und die Offenheit bei der Durchführung der Befragung

Das Gespräch konnte ich führen mit André Gottschalk, Nobert Köhn, Katrin Freytag, Uwe Hildebrandt, Peter Breier und Heiko Wisny. Wenn Sie Interesse an einer WERTENETZ-Befragung haben, kontaktieren Sie das U-Team oder informieren Sie sich zunächst auf der Webseite.