Zahl des Monats Oktober: 61

61 % betrug im Wintersemester 2016/2017 der Anteil aller Studentinnen im Studiengang Humanmedizin, sogar 64 % der Studierenden im Studiengang Zahnmedizin. Schaut man jedoch auf den Anteil der niedergelassenen Ärztinnen, dann spiegelt sich dieser Anteil hier nicht unbedingt wieder. Laut Bundesärztekammer lag der Anteil an niedergelassenen Ärztinnen 2017 bei insgesamt 44,8 %[1].

Ärztemangel aufgrund familienunfreundlicher Strukturen?

Trotz des weiteren Anstiegs hört sich das für mich irgendwie nach verschenktem Potenzial an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen weniger mutig sind, wenn es um das Thema Selbständigkeit geht, vielmehr betrachten sie das Gesamtbild und da spielen Dinge wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine gewichtige Rolle. Gerade einmal 2,7 % der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind unter 40 Jahre. Nehmen wir nur die unter 35-Jährigen, dann liegen wir im Promille-Bereich. Offensichtlich passen Niederlassung als Arzt bzw. Ärztin und Familiengründung nicht zusammen.

Neue Niederlassungsformen – Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie!

Oder vielleicht doch? Aufgrund des Ärztemangels in vielen Regionen Deutschland ist Bewegung in das starre System gekommen. Neue Formen wie Teilzulassungen, Jobsharing-Praxis oder aber auch die Anstellung als ambulante Ärztin/Arzt sind zu den klassischen Praxisformen hinzugekommen. Die Zahlen geben den neuen Beschäftigungs- und Niederlassungsformen recht: währen die Anzahl der niedergelassenen Ärzte 2017 um 1,1 % gesunken ist, stieg die Anzahl der im ambulanten Bereich angestellten Ärztinnen und Ärzte um 3.665 auf 36.013.

62,5 % von ihnen sind Frauen.

[1] Wobei man hier sicherlich nach Fachrichtung differenzieren muss. So betrug der Anteil niedergelassener Frauenärztinnen bereits 2014 schon 62 %, bei den Orthopäden ist allerdings nur jede 10 eine Frau.

Quelle: http://www.lass-dich-nieder.de/antworten/zahlen-fakten/infografik-frauenanteil.html (abgerufen 22.10.2018)