Zoom-Fatigue vorbeugen

Bildnachweis: Racle Fotodesign – stock.adobe.com

Mittlerweile sind wir der vielen Video-Konferenzen „müde“: Dies ist sogar ein Krankheitsbild (Zoom-Fatigue) wie Untersuchungen des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) vom September und Dezember 2020 ergaben. Ungefähr 60 Prozent der befragten Personen fühlen sich durch die vielen virtuellen Meetings beeinträchtigt. Sie klagen über Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen, sind schneller ungeduldig und leichter genervt.

Geht es Ihnen auch so? Dann sollten Sie auf den Seiten der Initiative INQA das Gespräch mit INQA-Botschafterin und Expertin für Personalmanagement Prof. Dr. Jutta Rump und Franziska Stiegler, Leiterin des INQA-Projektes „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ (psyGA) nachlesen.

Im Gespräch schildern die beiden Expertinnen, was die drei Hauptursachen für Zoom-Fatigue sind und wie man für erfolgreiche Videokonferenzen sorgt. Ferner geben sie Tipps für Führungskräfte und wie man sich selbst am besten vor Online-Erschöpfung schützen kann.

Meine Tipps für weniger Online-Müdigkeit sind:

  • Reduzieren Sie die Anzahl der täglichen Online-Meetings. Prüfen Sie welche Besprechungen tatsächlich nötig sind und wer unbedingt teilnehmen muss.
  • Achten Sie darauf, dass sie bei längeren Online-Meetings im Optimalfall nach 45 und spätestens nach 90 Minuten eine Erholungspause einbauen. Dies gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Toilette aufzusuchen, sich zu verpflegen oder ganz einfach durchzuatmen.
  • Machen Sie ruhig einmal gemeinsame Pausengymnastik. Die ist zwar zu Beginn gewöhnungsbedürftig, sorgt aber in jedem Fall für Spaß.
  • Sorgen Sie vor allem für eine gute Tonqualität. Aus meiner Erfahrung ist der Ton am besten, wenn ein Headset verwendet wird.
  • Bringen Sie mehr Humor und Spaß in die Meetings. Das lockert auf und entstresst. Ich bin mir sicher, dass keinesfalls die Produktivität leidet.
  • Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht unzählige Dinge parallel machen. Dazu gehören das Aufräumen, das Akten ordnen oder auch die zeitgleiche Bearbeitung von E-Mails.
  • Gönnen Sie den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Kameras partiell oder über größere Zeiträume auszuschalten. (Anmerkung: Dies funktioniert nur gut in Kombination mit dem vorigen Punkt!) Ich setze dies immer dann um, wenn eine Präsentation auf dem Bildschirm geteilt wird.
  • Binden Sie interaktive Elemente in Ihre Meetings ein. Viele mögliche Tools für mehr Interaktion, wie Tricider, TscheckIn, „Glücksrad“ oder Live-Poll-Tools, haben wir hier im Blog bereits vorgestellt. Wenn man nicht nur zuhören muss, kann man sich auch besser konzentrieren und ist aufmerksamer.
  • Greifen Sie anstatt auf ein Online-Meeting auf das gute alte Telefon bzw. die Telefonkonferenz zurück.
  • Nutzen Sie die Möglichkeit, sich bei Online-Meetings zu bewegen oder stehen Sie während des Meetings auf. Wichtig ist hierbei nur, dass Sie diese Regel mit den Besprechungsteilnehmer:innen kommunizieren.
  • Wenn Sie im Home-Office sind, haben Sie evtl. die Chance, die Online-Konferenz auf dem Balkon oder der Terrasse zu absolvieren.