Vor kurzem habe ich interessante Antworten dazu in einem Studienreport „Arbeitsfrust vs. Arbeitslust: Was den Deutschen die Arbeitsfreude vermiest“ aus dem Jahr 2019 gefunden. Einige aus meiner Sicht besonders interessante Aspekte daraus möchte ich kurz darstellen.
Als Top-Arbeitsfreudevermieser stellt sich in der Studie „Ressourcenmangel (Budget, Mitarbeiter)“ heraus und erreicht mit 4,41 von maximal 6 Punkten den höchsten Wert.
Mich überrascht nicht, dass unter den Top-5 der Vermieser von Arbeitsfreude drei Aspekte sind, die dem Faktor „Führung“ zuzuordnen sind. Dazu zählen „fehlendes Vertrauen ins Top-Management“ (4,05), „kaum kritisches Feedback – Lernchancen“ (3,93) und „kaum positives Feedback – Wertschätzung“ (3,91). Gerade das Thema Feedback wird aus meiner Erfahrung in vielen Unternehmen ausgespart oder zu wenig eingesetzt. Mit Blick insbesondere auf die Generation Z keine kluge Strategie.
Die Top fünf komplettiert an Position 2 „fehlende Karrierechancen“ mit einem Wert von 4,13. Aus meiner Sicht gibt es in den meisten Unternehmen Karrieremöglichkeiten. Jedoch sind dies nicht immer Führungspositionen. Gerade eine Fachlaufbahn oder eine Projektlaufbahn sind für die meisten Mitarbeiter*innen attraktive Alternativen.
In der Studie wird auch auf Geschlechterunterschiede bei der Arbeitsfreude eingegangen. Was unterscheidet Frauen und Männer?
Frauen sind laut der Studie spürbar unzufriedener mit der Qualität ihrer Führungskraft (+0,33) und vermissen stärker ein konstruktiv kritisches Feedback (+0,27). Männer weisen in der Studie höhere Werte in Bezug auf Angst um die körperliche Unversehrtheit (+0,18) und Frust über den Umgang mit veralteter Technik oder Software auf (+0,18).
Interessant ist auch meiner Sicht auch die nach Branchen sortierte Top-Flop-Liste im Studienreport.
Im zweiten Teil der Untersuchung wird auf Schlechtführung, Sinnlosigkeit und (innere) Kündigung eingegangen. Besonders freut mich, dass in diesem Teil des Reports herausgearbeitet wird, wie wichtig Spaß für die Weiterempfehlung des Jobs, des Vorgesetzten und der Organisation ist. Ebenso existenziell ist Vertrauen in die Führungskraft und das Unternehmen für die Weiterempfehlung durch die eigenen Mitarbeiter*innen.
Den gesamten Studienreport können Sie auf den Seiten des Autors Nico Rose kostenfrei herunterladen.
Die meisten Aspekte von Arbeitsfreude, die in der Studie beleuchtet wurden, finden sich auch in der Wertenetz© – Befragung der Landesinitiative Fachkraft im Fokus wieder. Nehmen Sie Kontakt zu den Regionalberater*innen in Ihrer Region auf, um den ersten Schritt zur Verbesserung der Arbeitsfreude im Unternehmen zu machen. Vielleicht gehören Sie dann im März 2020 zu den Unternehmen, die mit dem Siegel „Das Mitarbeiterorientiertes Unternehmen – Hier fühle ich mich wohl“ ausgezeichnet werden.