Generation Z – Ich kann es nicht mehr hören!

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Neulich, genauer gesagt am 4. März 2020, kam ich ins Gespräch mit einem jungen Mann, dessen Arbeitgeber an diesem Abend mit dem Landessiegel „Mitarbeiterorientiertes Unternehmen – Hier fühle ich mich wohl!“ ausgezeichnet wurde.

Im Rahmen des vorangegangenen Festaktes fiel das eine oder andere Mal auch der Begriff „Generation Z“ und der junge Mann eröffnete unser Gespräch mit den Worten: „Ich kann es nicht mehr hören.“ Darauf ich: „Was genau können Sie nicht mehr hören?“ „Generation Z, ich sehe mich nicht so, wie wir hier beschrieben werden.“, war seine Antwort.

Das Gespräch hat mich nachdenklich gemacht. Denn Schubladendenken und „Labeln“ – wie es auf neudeutsch heißt – macht einem die Welt ja auch einfacher und vermeintlich überschaubarer. Die Frage, die sich mir stellt, sind wir wirklich so verschieden? „Wir“ damit meine ich mich als „Babyboomer“ und beispielsweise meine Nichte als „Generation Z“. Ich bin mir sicher, so groß sind die Unterschiede gar nicht. Es gibt lediglich das Problem, dass wir Babyboomer uns nur unzureichend bzw. verzerrt daran erinnern, wie wir selbst mit 17 bis 20 Jahren waren [in dem Zusammenhang ist mir eingefallen, dass die technische Entwicklung für meinen Vater beim CD-Player aufgehört hat ;-)].

Bestärkt wurde ich durch einen Artikel auf der Seite von Human Resources Manager. Dort finden Sie Hinweise, wie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die Generation Z aktiv ansprechen sollten. Beim genauen Durchlesen ist mir aufgefallen: Das will ich auch!

  1. Echtes Interesse, sprich Authentizität, ist meines Erachtens das A&O. Ich möchte das Gefühl vermittelt bekommen, dass das Interesse an meiner Person bzw. an mir als Mitarbeiterin wirklich vorhanden ist. Die Glaubwürdigkeit aller weiteren Aussagen hängen für mich an der Tatsache, ob sich dieses Gefühl einstellt.
  2. Ich möchte auf einem aus meiner Sicht vertrauenswürdigen Kanal angesprochen werden. Das kann durchaus auch XING sein [Oliver bitte einmal weghören! :-)].
  3. Für mich ist es wichtig, dass mein Gegenüber offen und mit Wertschätzung auf mich zukommt. Eine Kommunikation auf Augenhöhe kommt auch bei mir besonders gut an.
  4. Ich gehe davon aus, dass meine Kompetenzen gefragt sind, wenn ich kontaktiert werde, also erwarte ich natürlich auch kompetente Ansprechpartner bzw. Ansprechpartnerin auf der Seite gegenüber.
  5. Wenn es darum geht, wie ich angesprochen werde, bin ich wahrscheinlich konservativer als junge Menschen zwischen 17 und 20 Jahren, die es noch aus Schulzeiten gewohnt sind, geduzt zu werden. Ich kann mich aber tatsächlich noch daran erinnern, dass mir die Frage nach dem „Du“ oder „Sie“ früher weniger wichtig war als heute. Grundsätzlich höflich angesprochen zu werden, ist meines Erachtens eine Erwartung, die alle Menschen haben, ungeachtet welcher Generation sie angehören.

    Höflichkeit betrifft für mich nicht nur die direkte Ansprache sondern auch den Kommunikationsprozess an sich. Bestimmte Kommunikationskanäle triggern bestimmte Erwartungen. Heißt konkret, wer über schnelle Kanäle wie WhatsApp, Threema und Co. kommuniziert, muss auch schnelle Antworten liefern. Das bedeutet in der Umsetzung, dass Personalverantwortliche hier aktiv und verbindlich sagen müssen, wann ihr Gegenüber mit einer Antwort rechnen kann. Ansonsten heißt es „allways on“.

Wie gesagt, ich glaube nicht, dass die Unterschiede zwischen den Generationen so groß sind. Es sei denn, wir reden über Katzenvideos. Da habe ich wirklich so meine Zweifel, ob wir auf einen Nenner kommen können, ich und die Generation Z.

Wie gesagt: Bleiben Sie gesund!