New Pay – Ist fair immer gerecht?

von André Hellmig

Bildnachweis: © Gerhard Seybert

Haben Sie schon einmal von „New Work“ gehört? Der Begriff fasst die Entwicklung hin zu modernen und flexiblen Arbeitsstrukturen in einer globalisierten und digitalen Arbeitswelt zusammen. Im Ergebnis werden immer mehr klassische Arbeitsmodelle durch diese neuen Strukturen abgelöst.

Aus diesem Begriff haben nun die Experten Sven Franke, Stefanie Hornung und Nadine Nobile Ansätze für zukunftsgewandte Vergütungsmodelle namens „New Pay“ abgeleitet, welche Fairness und Gerechtigkeit stärker berücksichtigen sollen.

Nachvollziehbar, dass das Vergütungssystem zu Organisationsaufbau passen muss. Ändert sich dieser Aufbau, muss sich das Vergütungssystem ändern. Im Fokus liegt hierbei der Wandel zu einem transparenten und fairen Vergütungsmodell, welches nachvollziehbar gestaltet ist. Dies führt zu einer höheren Zufriedenheit in der Belegschaft, so die Experten.

Was ist also neu an New Pay?

Keineswegs soll nun die komplette Gehaltsstruktur verworfen und neu verhandelt werden. Dies würde sicherlich zu mehr Streit als Zufriedenheit unter den Mitarbeiter*innen führen. Zentrales Anliegen des Ansatzes „New Pay“ ist vom Wandel der Gesellschaft und Wirtschaft mittels neuer Wege zu profitieren. Gekennzeichnet sind die Vergütungsmodelle von „New Pay“ durch:

  • Transparenz für Verständnis: Ist das Vergütungsmodell transparent und nachvollziehbar, werden auch ungleiche Gehälter eher als gerecht empfunden. Das bedeutet, alle Gehälter werden offen gelegt, auch die der Chefetage!
  • Gehälter unabhängig der Hierarchie: Führung muss nicht immer besser vergütet werden. Flachere Hierachien und kurze Dienstwege erhalten mehr Bedeutung und dies spiegelt sich in der Vergütung wieder.
  • Einbindung der Mitarbeiter*innen: Beschäftigte werden in die Entwicklung eines Vergütungsmodells eingebunden, dies schafft Transparenz und Nachvollziehbarkeit.
  • Abschaffung des Einzelbonus: Einzelkämpfer-Mentalitäten werden durch ein „Wir-Denken“ ersetzt. Dadurch werden mehr Mitarbeiter*innen angesprochen und profitieren. Statt Konkurrenz wird Teamleistung belohnt.
  • Nicht-monetäre Vergütung: Freizeit, Homeoffice und Flexibilität sind wesentliche Faktoren des Entgelts und sind daher entsprechend zu berücksichtigen.

Mein persönliches Fazit:

Fairness und Gerechtigkeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Auch wenn etwas fair gestaltet und als gerecht empfunden wird, muss es das nicht sein. Das Gerechtigkeitsempfinden von Personen ist unterschiedlich und gerade darauf kommt es bei „New Pay“ an: Möglichst viele Mitarbeiter*innen einbinden, anstatt starre Strukturen zu schaffen.

Was fair ist, muss hierbei jedoch jede Organisation für sich selbst entscheiden!

Die kompletten Aussagen der „New Pay“ Experten finden Sie hier oder hier.