Stellenanzeige mit Zufriedenheitsgarantie

©georgejmclittle – stock.adobe.com

In den letzten Monaten habe ich eine Reihe von Vorträgen zum Thema „Karrierewebseiten“ gehalten. Da kam ich natürlich auch an den Stellenanzeigen auf den Webseiten, die ich zum meiner Recherche nutzte, nicht vorbei. Selten sprachen mich die gefundenen Stellenanzeigen an. So passte es auch, dass heute mit der Überschrift „Stellenanzeige mit Zufriedenheitsgarantie“ eine Werbemail eines großen deutschen Stellenportals in meinem Mailpostfach landete. Das löste bei mir die Frage aus: „Wer muss eigentlich mit der Stellenanzeige zufrieden sein?“ Im Optimalfall doch sowohl das Unternehmen als auch die Bewerbenden.

Was können also Unternehmen tun, damit die beidseitige Zufriedenheitsgarantie bei ihrer Stellenanzeige gesichert ist. Der Schlüssel dafür ist aus meiner Sicht, „Einheitsbrei“ vermeiden und sich von der Masse abheben.

Machen Sie es besser oder anders als der Wettbewerb!

Betrachtet man eine große Anzahl von Stellenanzeigen, dann wird man eine ebenso große Deckungsgleichheit beim Aufbau und auch den Inhalten von Stellenanzeigen feststellen. Zu diesem Schluss kommt das auf maschinelle Intelligenz spezialisierte Unternehmen Textkernel bereits 2016 in der Analyse der beliebtesten Sprechblasen deutscher Arbeitgeber. In dieser Analyse ist das meist genutzte Schlagwort „u. a.“. Die besten Bewerbenden sollten „teamfähig“ sein, einen „guten Abschluss“ haben und „flexibel“ sein. Aus meiner Sicht hat sich seitdem nicht viel geändert. Heben Sie sich inhaltlich von dieser Beliebigkeit ab. Beschreiben Sie, was an Ihren Stellen besonders attraktiv ist. Suchen Sie nicht die eierlegende Wollmilchsau, sondern Kanditat*innen, die zu Ihnen passen und die wirklich wichtigen Fähigkeiten mitbringen.  

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Immer mehr Kandidat*innen nutzen Ihr Mobiltelefon bei der Stellensuche. Berücksichtigen Sie dies bei der Gestaltung Ihrer Online-Stellenanzeigen. Sorgen Sie für ein mobilfähiges Design. Achten Sie darauf, dass mit wenig Zoomen, wenig Klicks und ohne Downloads eine mobile Bewerbung möglich ist.

Bauen Sie Ihre Stellenanzeige einmal anders auf!

Bewerben Sie sich als Unternehmen bei den Kandidat*innen. Stellen Sie an den Anfang der Stellenanzeige, warum es sich lohnt, bei Ihnen zu Arbeiten. Welche dieser oder weiterer Benefits bieten Sie?

  • Weiterbildungsmöglichkeiten und deren Finanzierung
  • Familienfreundliche Unternehmenskultur (z. B. angepasste Arbeitszeiten, Unterstützung bei Suche nach Kindergartenplätzen, Schulen, Pflegeeinrichtungen …)
  • Nutzung von besonders moderner Technik und Ausrüstungsgegenständen
  • Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel
  • Maßnahmen rund um die betriebliche Gesundheitsförderung
  • Vermögenswirksame Leistungen

Bieten Sie Einblicke in Ihr Unternehmen!

2019 hat StepStone in der Studie „Jobsuche im Fokus“ untersucht, welche Elemente Stellenanzeigen enthalten können. Bereits 55 Prozent der befragten Unternehmen verweisen auf die Unternehmenspräsenz in sozialen Netzwerken und bieten dort weiterführende Informationen. 36 Prozent stellen Arbeitgeberbewertungen wie beispielweise das „Mitarbeiterorientierte Unternehmen“ dar. Weitere in der Studie genannte Elemente, die in einer Stellenanzeige enthalten sein können, sind ein Verweis auf den Unternehmensblog, Fotos und/oder Videos aus dem Unternehmen, Zitate von Mitarbeiter*innen, Fotos der Büroräume oder eine 360 Grad Büro-Tour.

HINWEIS: Besonders schlechte Beispiele für Stellenanzeigen wurden bis 2015 mit der „Goldene Runkelrübe“ ausgezeichnet. Hier finden Sie die damals Nominierten. Wie schon gesagt, …

MACHEN SIE ES ANDERS UND BESSER!