Was hat Radfahren mit guter Arbeit zu tun?

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Ich würde sagen, eine ganze Menge. Dazu bieten sich folgende Stichworte an:

  • ökologisch,
  • cool,
  • Teamspirit,
  • gesundheitsfördernd,
  • individuell und
  • finanziell attraktiv.

Alle diese Aspekte stehen aus meiner Sicht mehr oder weniger in Verbindung mit einem attraktiven Arbeitgeber. Doch wie kommen Arbeitgeber, Arbeitnehmer, diese Wortgruppen und gute Arbeit zusammen? Ganz einfach, mit einem vom Arbeitgeber geleasten Rad, dass der/die Mitarbeiter*in für private Zwecke nutzen kann.

Ökologisch

Immer mehr Beschäftigte wünschen sich ökologisches Verhalten und ökologische Produkte ihres Arbeitgebers. Der Weg mit dem Fahrrad zur Arbeit ist ein wichtiger Beitrag dazu. Auch dienstlich bieten sich bestimmt vielfältige Möglichkeiten an, diesen Aspekt weiter auszubauen. Hier lautet meine persönliche Devise „lieber Bike statt Tankgutschein“.

Cool

Nicht jeder kann einen Dienstwagen fahren, aber ein Dienstrad evtl. schon. Das kann tatsächlich cool sein, denn noch ist die Breite der Arbeitgeber, die diese Option anbieten überschaubar, insbesondere bei kleineren Unternehmen. Vor allem Jugendliche mit und ohne Fahrerlaubnis, umweltbewusste Mitarbeiter*innen und Sportler*innen wissen dieses Angebot ihres Arbeitgebers sicher zu schätzen.

Teamspirit

Auch den Teamgeist und die Unternehmenskultur können Arbeitgeber mit dem Radfahren stärken. Dazu bieten sich ganz unterschiedliche Möglichkeiten an. Hier nur einige davon:

  • Organisieren Sie gemeinsame Radtouren mit Teams oder mit der gesamten Belegschaft.
  • Beteiligen Sie sich an Firmenradtouren.
  • Lassen Sie ihre Beschäftigten mit anderen Firmen um die Wette radeln. Hierzu gibt es ganz spezielle Apps.
  • Loben Sie einen Wettbewerb aus, für die besten Fotos von einer Radtour.

Ein Beispiel dafür bietet die Region Hannover mit dem Wettbewerb Fahrrad fit.

Gesundheitsfördernd

Wer Fahrrad fährt (Hoffentlich mit Helm!) tut etwas für seine Gesundheit. Da sind wir doch glatt bei Angeboten zum betrieblichen Gesundheitsmanagement. Vielleicht lassen sich ja weitere Angebote im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagement mit dem Radfahren kombinieren, z. B. eine betriebliche Radfahrgruppe.

Individuell

Die Vielfalt der Radmodelle und deren Einsatzmöglichkeiten sind mittlerweile schier unendlich. So breit gefächert wie diese sind auch die Bedürfnisse von Mitarbeiter*innen. Der eine wünscht sich ein Mountain- oder -E-Bike, um die täglichen Steigungen auf dem Weg zur Arbeit überwinden. Andere wiederum sind im Freundeskreis mit dem Rennrad sportlich unterwegs. Dritte fahren mit dem Trekkingrad und ihrer Familie in den Radurlaub. Das Angebot können Sie hier ganz individuell auf die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen zuschneiden.

TIPP: Motivieren Sie Auszubildende ab dem 2. Lehrjahr mit der Möglichkeit auf ein Dienstrad für die private Nutzung. Knüpfen Sie dies an Verhaltensaspekte oder auch die Prüfungsergebnisse. Dieses Element können Sie auch hervorragend im Ausbildungsmarketing verwenden.

Finanziell attraktiv

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Ich bin kein Finanzierungs- und Steuerexperte. Doch ich habe verstanden, dass es zwei Grundmodelle der Finanzierung gibt:

  1. Nutzung eines Fahrrads per Gehaltsumwandlung: Der Arbeitgeber least das Fahrrad und überlässt es der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter zur beruflichen und privaten Nutzung. Die Monatsraten werden aus dem Bruttoentgelt bezahlt. Der geldwerte Vorteil ist vom Mitarbeiter für die private Nutzung des Rads mit 0,5 % des Brutto-Listenpreises (0,5 %-Regel) zu versteuern.
  2. Der Arbeitgeber liest ein Dienstrad und es findet keine Entgeltumwandlung statt. Der Arbeitgeber übernimmt die vollen Kosten zusätzlich zu dem Arbeitsentgelt und überlässt es der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter. Seit Anfang 2019 entfällt für diese Variante jedoch die Versteuerung des geldwerten Vorteils durch die Mitarbeiter*innen, denen das Rad überlassen wurde. Diese steuerliche Befreiung gilt zunächst bis Ende 2021.

Für Arbeitnehmer*innen ist eindeutig die Alternative 2 bedeutend attraktiver.

Mein Fazit: Die Nutzung eines vom Arbeitgeber finanzierten Dienstrades ist für viele Beschäftigte eine interessanter Anreiz und sowohl Aspekt für die Mitarbeiterbindung als auch für die Gewinnung von Beschäftigten. Beachten Sie aber, dass sicher nicht für alle Beschäftigten ein privat nutzbares Rad einen Motivations- oder Bindungsanreiz darstellt. Schaffen Sie für diese Mitarbeiter*innen attraktive Alternativen.

TIPP: Hier finden Sie eine Vielzahl von Beispielen zur Fahrradförderung in Unternehmen.