Was steckt eigentlich hinter VUCA?

@antoonsparis – stock.adobe.com

Immer neue oder manchmal auch nur scheinbar neue Begriffe tauchen vor allem im Kontext von Digitalisierung, New Work, Arbeit bzw. Industrie 4.0 auf. Einer davon ist VUCA.

VUCA kommt ursprünglich aus dem Militär. Das Akronym beschreibt sich schnell wandelnde Bedingungen in unserer Zeit durch vier Begriffe Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity. Folgt man dem VUCA-Gedanken, so resultieren sowohl für die Unternehmens- als auch für die Mitarbeiterführung erhebliche Änderungen des gegenwärtigen Führungshandelns.

V wie Volatility: (Volatilität, veränderlich, unstet, schneller Wandel)
Wann, wie oder in welche Richtung sich eine Situation verändern wird ist nicht abzusehen. Bisher Stabiles kann sich ändern. Dies kann auch drastisch, disruptiv und immer öfter passieren. Die Konsequenz für Unternehmen zur Bewältigung dieser Herausforderung ist ein hohes Maß an Innovationsfähigkeit.

U wie Uncertainty: (Ungewissheit, nicht berechenbar)
Mit Überraschungen ist stets zu rechnen. Ob diese Überraschungen positiv oder negativ ausfallen, ist nicht mehr berechenbar. Dies heißt für Unternehmen eher „Führung auf Sicht“ als langfristige Strategien. Jedoch dürfen Trends und Zukunftsentwicklungen nicht aus dem Auge verloren werden.

C wie Complexity: (Komplexität, Vernetzung)
Weltweite Vernetzung, Digitalisierung und interkulturelle Verschiedenheiten führen zu komplexen Gebilden und Zusammenhängen. Das „Bewegen eines Fadens“, diese eine Handlung kann Auswirkungen in sehr viele Richtungen haben. Nicht immer wird das bewegt, was bewegt werden sollte. Wirkung und Ursache sind nur schwer oder gar nicht miteinander in Verbindung zu bringen. Gleichzeitig müssen Unternehmen in viele Richtungen denken und handeln. Unternehmen müssen daher agil gesteuert werden. Dies heißt auch, dass Mitarbeiter*innen andere Fähigkeiten in Zukunft mitbringen müssen, um ihre Aufgaben erfolgreich zu bearbeiten.

A wie Ambiguity (Ambivalenz, Mehrdeutigkeit, multifaktoriell, nicht linear)
Informationen sind mehrdeutig und unter verschiedenen Gesichtspunkten zu betrachten. Die Übertragung eigener Erkenntnisse von einer auf die nächste Situation funktioniert nicht mehr. D. h. Best Practice in einem Fall kann beim Wiederholen zum Misserfolg in einem anderen Fall führen. Dies hat maßgebliche Auswirkungen auf die Gestaltung der Kommunikation, da sehr unterschiedliche Sichtweisen auf dieselbe Situation möglich und berechtigt sind. Versuch und Irrtum gewinnen wieder an Bedeutung.