Der Workplace Happiness Index

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Nee nä!

Da haben wir es mal wieder. Laut der Auswertung von Bewertungen auf der Plattform Kununu.com (eines der bekanntesten Arbeitgeberbewertungsportale in Deutschland) der letzten zwölf Monate nimmt Sachsen-Anhalt den letzten Platz aller 16 Bundesländer ein, wenn es um die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsplatz geht. Bewertet werden Kategorien wie Arbeitsbedingungen, Karrieremöglichkeiten und selbstverständlich auch Gehalt auf einer Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 5 (sehr zufrieden).

3,45 beträgt der Workplace Happiness Index 2018 für Sachsen-Anhalt. Gewonnen hat Hamburg mit 3,72. Jetzt kann man sich die Frage stellen, was die Hamburgerinnen und Hamburger um 0,27 Punkte „happier“ macht als uns hier in Sachsen-Anhalt, aber das ist müßig. Was meiner Meinung nach zählt, ist der letzte Platz. Das nervt!

Da die Suche nach Ideen, wie etwas besser werden kann, oftmals sehr mühselig ist, habe ich mich gefragt, was wäre, wenn wir alles auf den Kopf stellen? Meckern ist irgendwie leichter als loben (siehe Kununu oder auch andere Bewertungsportale)! Hier also meine fünf – wie ich finde – besten Ideen, was Unternehmen hier in Sachsen-Anhalt tun können, um alles noch schlimmer zu machen. Dann sind wir 2019 vielleicht 1,5 Punkte hinter Hamburg. Das wäre doch eine Zahl des Monats wert!

Teile und herrsche!

Die Idee ist nicht neu. Schon die Römer haben es mit Hilfe dieses Prinzips geschafft, sich ihr Weltreich aufzubauen. Kaum auszudenken, was da für Potenziale noch erschlossen werden, wenn Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sich diese Vorgehensweise zu eigenmachen: jeder für sich und keiner für alle, wird dann gelebte Realität: z. B. ein Betriebsrat, der sich mit sich selbst beschäftigt, oder Beschäftigte, die sich gegenseitig blockieren. Lassen Sie sich von dem Produktivitätszuwachs aus den Socken hauen!

Tue Gutes und rede ja nicht darüber!

Getreu dem Motto: „Nicht gemeckert ist schon gelobt!“ sind alle Vorgesetzten angewiesen, weder Anerkennung noch Lob auszusprechen, schließlich erhalten alle Beschäftigten ein Gehalt als Gegenleistung dafür, dass sie ihre Arbeit machen. Das Erreichen von Zielen und Meilensteinen? Abhaken und weitermachen! Wer mehr erreicht als die übrigen Kollegen, wird als Streber tituliert und gemieden, selbstverständlich auch von seinen Vorgesetzten. Man muss schließlich die Konkurrenz im Auge behalten.

Rede nicht, schweige lieber!

Lassen Sie sich als Vorgesetzte nicht irre machen. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen nicht wissen, wo es lang geht und was als nächstes ansteht. Es reicht völlig aus, wenn Sie den Überblick haben. Fangen Sie bloß nicht an, Entscheidungen zu erläutern, sonst denken alle am Ende noch, dass sie ein Recht auf Informationen haben!

Bezahle niemanden fürs Denken schon gar nicht Mitdenken!

Wenn man das schon hört: „Ich habe mir gedacht, …“. Wenn Sie jemanden so richtig „unhappy“ machen wollen, dann antworten Sie umgehend „Sie werden hier nicht fürs Denken bezahlt.“ Das gibt Ihrem Gegenüber wieder die richtige Orientierung und funktioniert immer. Garantiert!

Unterbinde Entwicklung!

Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen sich weiter entwickeln? Bloß nicht! Wer soll dann die ganze Arbeit machen? Die berufliche Entwicklung und die Weiterbildung ist Privatsache, bei Ihnen wird schließlich gearbeitet. Beschäftigte, die sich weiterbilden, wechseln vielleicht noch zur Konkurrenz!